Notfall und Abzug Ausweg aus Irak
27.07.2007, 07:54 UhrDie US-Regierung bereitet nach Angaben von Verteidigungsminister Robert Gates Pläne für einen eventuellen Truppenabzug aus dem Irak vor. Er betrachte die Arbeit daran als eine vorrangige Aufgabe seines Ressorts, schrieb Gates in einem Brief an die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.
Mit dem Schreiben, dass der Nachrichtenagentur Reuters vorlag, antwortete der Minister auf eine Anfrage der Senatorin, deren Partei mit Forderungen nach einem Abzug aus dem Irak wiederholt auf massiven Widerstand von US-Präsident George W. Bush gestoßen ist. Dieser hat für den Fall eines entsprechenden Kongress-Beschlusses sein Veto angedroht.
"Sie können versichert sein, dass solche Planungen in der Tat stattfinden und dass ich ebenso wie hochrangige Militär- und Zivilbeamte und unsere Kommandeure vor Ort aktiv daran beteiligt bin", schrieb Gates. Clinton hatte erstmals im Mai nach Notfallplanungen des US-Verteidigungsministeriums für einen Irak-Abzug gefragt. Eine erste schriftliche Einlassung eines Vize-Ministers, der darin einer Antwort in der Sache auswich, hatte sie als inakzeptabel und empörend kritisiert.
Briten zuversichtlich
Großbritannien sieht sich hingegen nach den Worten seines Militärchefs noch vor dem Ende des Jahres in der Lage, die Kontrolle der irakischen Provinz Basra an einheimische Sicherheitskräfte zu übergeben. "Es ist noch nichts entschieden", sagte Generalstabschef Jock Stirrup der BBC. "Es wird sich aber in den nächsten Monaten entscheiden." Er gehe davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte zu einer Übergabe an irakische Kräfte kommen könne.
Der britische Verteidigungsminister Des Browne hatte jüngst erklärt, die Zahl der britischen Soldaten im Irak binnen Wochen von 5.500 auf 5.000 verringern zu wollen. Danach solle entschieden werden, wie die übrigen Truppen heimgeholt werden könnten.
Quelle: ntv.de