Anschlag oder Selbstmord? Auto rast in Peking-Touristen
28.10.2013, 07:51 Uhr
Rauch vor der verbotenen Stadt. Was genau passierte, ist unklar.
(Foto: Reuters)
Der Platz des Himmlischen Friedens ist ein sensibler Ort in Peking und das symbolträchtige Zentrum Chinas. Nun erschüttert ein Vorfall die Passanten: Ein Auto brennt mitten auf dem Platz aus, es gibt Tote und verletzte Touristen.
Auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking ist chinesischen Staatsmedien zufolge ein Geländewagen in eine Menschenmenge gerast und in Brand geraten. Der Fahrer und zwei Insassen kamen bei dem Vorfall ums Leben, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Auch zwei weitere Menschen seien gestorben und 38 verletzt worden.
Das Auto war zunächst gegen eine Absperrung geprallt und fing dann Feuer. Ob diese Informationen tatsächlich stimmen, ist unklar. Mehrere Menschen berichteten online von einer Explosion. Von offizieller Stelle gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Fotos kursieren im Netz - und werden gelöscht
Auf chinesischen Internetseiten verbreitete Fotos zeigten ein brennendes Auto auf dem Tiananmen-Platz vor der Verbotenen Stadt, schwarze Rauchwolken und Polizeifahrzeuge nebst zahlreichen Schaulustigen. Viele der Bilder wurden binnen Minuten gelöscht. Auf den Platz zuführende Straßen wurden gesperrt, zwei Reporter der französischen Nachrichtenagentur AFP wurden festgenommen.
Pekings Transportbehörden gaben bekannt, dass eine U-Bahn-Station neben dem Tiananmen-Platz auf Weisung der Polizei geschlossen worden sei. Ein italienischer Tourist berichtete, er sei gegen Mittag zusammen mit anderen Besuchern von Polizisten aus der Verbotenen Stadt hinausgewiesen worden.
Tiananmen, ein politischer Ort
Der Tiananmen-Platz gilt als symbolisches Zentrum der Volksrepublik und wird von den staatlichen Sicherheitskräften streng kontrolliert. Er war Schauplatz der Studentenproteste im Jahr 1989, die damals brutal von den chinesischen Behörden niedergeschlagen wurden. Mehrfach wurde der Platz Schauplatz von Selbstverbrennungen.
Die Verbotene Stadt gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist eines der meistbesuchten Touristenziele Chinas. Bis zur Revolution 1911 residierten die letzten Kaiser Chinas in dem Palast im Zentrum Pekings.
Quelle: ntv.de, jtw/AFP