Die Führung der Linkspartei hofft auf eine hohe Beteiligung an der Mitgliederabstimmung über die Parteifusion mit der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG). Ziel seien "90 Prozent plus X", sagte Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch am Donnerstag in Berlin. Alles andere wäre aus seiner Sicht eine Enttäuschung.

Rund 60.300 Mitglieder der Linkspartei und 11.500 der WASG sind von Freitag an aufgerufen, über den Zusammenschluss der beiden Parteien abzustimmen und damit die letzte Entscheidung zu treffen. Die Urabstimmung läuft bis zum 18. Mai.

"Ich möchte, dass wir ein letztes Mal zeigen, dass wir die SED-Nachfolgepartei sind und mehr als 90 Prozent Beteiligung erreichen", sagte Bartsch ironisch. Erforderlich ist lediglich die einfache Mehrheit (über 50 Prozent). Parteitage der beiden Organisationen hatten am vergangenen Sonntag in Dortmund die Vereinigung beschlossen.

Die Linkspartei zählt ihre Stimmen am 19. Mai aus. "Ich bin sicher, dass wir die Abstimmungshürde nehmen", sagte Bartsch. Auf den Parteitagen hatten 96,9 Prozent der Linkspartei-Delegierten und 87,7 Prozent der WASG-Vertreter für die Parteifusion votiert. Der Vereinigungsparteitag ist für den 16. Juni in Berlin geplant.