Kein Grundstück für das IOC Bauern blockieren Olympia-Pläne
14.12.2010, 08:57 UhrDutzende Bauern und Landbesitzer weigern sich, ihre Grundstück für die Olympischen Winterspiele 2018 rund um München zur Verfügung zu stellen. Damit droht die Bewerbung für 2018 blockiert zu werden.
Rückschlag für die Münchener Bewerbung für Olympia 2018: 59 Bauern und Grundbesitzer aus Garmisch lehnen in einem Brief an die Bayerische Staatskanzlei die Nutzung ihrer Grundstücke für die Winterspiele ab. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, fordern die Olympia-Gegner die Landesregierung ultimativ auf, die Bewerbung zurückzuziehen. Sollte der Freistaat die Bewerbung nicht bis zum 22. Dezember offiziell aufgegeben haben, wollen die Bauern das Internationale Olympische Komitee (IOC) informieren, dass es für die Spiele nicht auf ihre Grundstücke zurückgreifen könne.
Die Grundstücke der protestierenden Landwirte sollen sich unter anderem im Zielbereich der Kandahar-Abfahrt, in der Nähe des Skistadions am Gudiberg und am Hausberg in Garmisch-Partenkirchen befinden. "Sämtliche Grundstücke liegen innerhalb des Sicherheitszauns, den das IOC rund um die Olympiaanlagen verlangt", sagte Rechtsanwalt Ludwig Seitz, der die Bauern vertritt.
Bach bleibt optimistisch
Vor gut einem Monat hatte Bernhard Schwank, Vorsitzender der Geschäftsführung von München 2018, eingeräumt, dass noch finale Gespräche mit Grundstückseigentümern in Garmisch ausstehen. Diese würden aber nicht die benötigten Flächen für die geplanten Ski- Wettbewerbe betreffen, betonte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), damals. An diesem Punkt mögliche "Szenarien" für ein Scheitern der Münchner Bewerbung herbeizureden, "liegt neben der Sache", meinte er.
Das IOC entscheidet am 6. Juli 2011 in Durban über den Winterspielort 2018. Neben München bewerben sich Annecy in Frankreich und der südkoreanische Favorit Pyeongchang um Olympia 2018.
Streit um Konzept
Derweil hat die Bewerbungsgesellschaft der Olympischen Winterspiele Vorwürfe des Bund Naturschutz (BN) am Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept der Bewerbung entschieden zurückgewiesen. Die 18 Leitprojekte aus dem Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept seien keinesfalls inhaltsleer und würden weit über gesetzliche Normen hinausgehen, hieß es in einer offiziellen Erklärung. Zudem könne von mangelnder Transparenz keine Rede sein. Das Konzept sei öffentlich. Alle von den Bürgern gewählten politischen Gremien der betroffenen Standorte hätten die Eckpunkte in vollem Umfang in öffentlichen Sitzungen diskutiert und sich mit großen Mehrheiten für die Winterspiele entschieden.
Der Bund Naturschutz hatte das Konzept zuvor scharf kritisiert. 'Viel Papier und wenig Inhalt. Wir sehen darin keinerlei Ansatz, unsere bisherige Kritik zu entkräften. Im Gegenteil: es bestätigt viele unserer Kritikpunkte an der Bewerbung', sagte der BN-Vorsitzende Hubert Weiger.
Quelle: ntv.de, dpa/sid