Politik

Leiche aus Irak überführt Berg wird heute beigesetzt

Der im Irak enthauptete US-Bürger Nicholas Berg soll heute in seiner Heimatstadt West Chester im Bundesstaat Pennsylvania beigesetzt werden. Das berichtet der n-tv Partnersender CNN. Zuvor hatte das US-Außenministerium mitgeteilt, Bergs sterbliche Überreste seien in seiner Heimat eingetroffen.

Die Leiche des 26-Jährigen war am Samstag in der Nähe von Bagdad aufgefunden und nach den Worten Bouchers am Montag identifiziert worden. Nach Überzeugung des US-Geheimdienstes CIA ist Berg von dem als Top-Terrorist gesuchten Jordanier Abu Mussab el Sarkawi persönlich enthauptet worden. Auf dem Video der Hinrichtung, das am Dienstag auf einer Webseite islamischer Extremisten veröffentlicht worden war, sei die Stimme Sarkawis mit großer Wahrscheinlichkeit identifiziert worden, teilte ein CIA-Sprecher mit.

Kontakt mit Terroristen?

Unterdessen berichten US-Medien, Berg habe unfreiwillig Kontakt mit mutmaßlichen islamischen Terroristen gehabt. Während seines Studiums an der Universität von Oklahoma habe er einem mutmaßlichen Terroristen sein Laptop und sein Passwort zur Beantwortung von E-Mails gegeben. Bei dem Mann soll es sich um einen Bekannten des in den USA inhaftierten mutmaßlichen Terroristen Zacarias Moussaoui handeln. Das Passwort sei später auch von Moussaoui selbst benutzt worden.

Nach Angaben des Vaters war sein Sohn während einer Busfahrt von seinem Banknachbarn gefragt worden, ob er sein Laptop ausleihen könne. Das US-Bundeskriminalamt FBI habe in der Angelegenheit ermittelt. Sein Sohn habe mit den Ermittlern im vollen Umfang zusammengearbeitet und keinen Kontakt zu den Terroristen gehabt, die ihn im Irak enthauptet hätten, sagte Michael Berg CNN.

Moussaoui ist in den USA wegen seiner Verbindungen zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angeklagt und bestreitet die Vorwürfe.

Für Bushs Sünden gestorben

Michael Berg sagte auch, sein Sohn sei für die Sünden von US-Präsident George W. Bush und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gestorben. Er verlangte Aufklärung, ob es von den Entführern ein Angebot gegeben habe, seinen Sohn gegen inhaftierte Iraker auszutauschen und freizulassen.

Der Sprecher des US-Außenministers, Richard Boucher, sagte, ein Mitarbeiter des US-Konsulats habe Berg am 10. April angeboten, bei der Ausreise mit einem Flugzeug von Bagdad in die jordanische Hauptstadt Amman zu helfen. Berg habe aber auf dem Landweg von Bagdad nach Kuwait reisen wollen.

Berg war von vermummten Islamisten vor laufender Kamera enthauptet worden. Die Gruppe bezeichnete die Tat als Rache für die Misshandlungen von Irakern in US-Haft.

Quelle: ntv.de

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