Politik

240 Millionen Euro für Reformen Berlin erlässt Ägypten Schulden

Deutschland stellt Ägypten den Erlass von bis zu 240 Millionen Euro Schulden in den kommenden Jahren in Aussicht. Das gesparte Geld soll stattdessen in die demokratischen Reformen investiert werden.

Amr und Westerwelle wollen die Reformen in Ägypten vorantreiben.

Amr und Westerwelle wollen die Reformen in Ägypten vorantreiben.

(Foto: dpa)

Die Bundesregierung will Ägypten zur Förderung weiterer Reformen in den kommenden vier Jahren Schulden in Höhe von bis zu 240 Millionen Euro erlassen. "Die dadurch verfügbaren Mittel" sollten "in gemeinsam vereinbarte Reformmaßnahmen" investiert werden, sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) nach einem Gespräch mit dem ägyptischen Außenminister Mohammed Kamal Amr in Berlin. Das Geld solle vor allem in den "Aufbau demokratischer Institutionen" fließen.

Zudem werde Deutschland 150 Millionen Euro bis 2013 für den Umbau-Prozess in Ägypten und den Aufbau demokratischer Institutionen bereitstellen. Die Europäer hätten großes Interesse daran, dass aus dem arabischen Frühling ein Sommer werde, und Ägypten habe in der arabischen Welt besonders großes Gewicht, betonte Westerwelle.

Zugleich bekräftigte der Bundesaußenminister, dass er die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ägypten vorantreiben wolle. Er werde sich für eine Öffnung der europäischen Märkte für ägyptische Produkte einsetzen, damit sich die wirtschaftliche Lage der Menschen verbessere. Konkrete Branchen, die für eine Marktöffnung infrage kommen, wollte Westerwelle nicht nennen. "Das ist noch eine Herkules-Aufgabe, auch in Europa", betonte er.

Amr warb für deutsche Investitionen und um eine Rückkehr der Touristen. Deutschland sei heute schon größter Investor in Ägypten, sagte er. Sein Land werde alles tun, um die Rechtssicherheit zu garantieren und gegen Korruption vorzugehen. Im Badeort Scharm el-Scheich am Roten Meer seien die Urlauberzahlen schon wieder bei 80 Prozent des Standes vor der Revolution. Deutschland ist das erste europäische Land, das Amr seit seiner Amtseinführung besucht. Westerwelle war seit der Revolution bereits zwei Mal in Kairo.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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