Politik

Stern geht über Brandenburg auf Bester beim Öko-Energie-Ausbau

Bei Ausbau und Förderung der erneuerbaren Energien engagieren sich die Länder im Osten und Süden Deutschlands am stärksten. Brandenburg, Thüringen und Baden-Württemberg tun am meisten für die Umstellung von Strom- und Wärme-Versorgung auf Öko-Energien. So könnte Brandenburg bereits 2020 fast seinen ganzen Strombedarf nur mit Öko-Strom abdecken.

Windkraft- und Solaranlage bei Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt.

Windkraft- und Solaranlage bei Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Brandenburg ist beim Ausbau der erneuerbaren Energien Vorreiter in Deutschland. Als Gesamtsieger eines Ländervergleichs erhält das ostdeutsche Land den Leitstern 2010, teilte die Agentur für erneuerbare Energien am Donnerstag in Berlin mit. Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Sachsen- Anhalt folgen auf den weiteren Plätzen. Schlusslicht ist Berlin, hinter dem Saarland und Hamburg. Mittlerweile arbeiten in Deutschland rund 340.000 Menschen in der Ökoenergie-Branche. Bis 2020 soll der Anteil an der Stromerzeugung auf knapp 40 Prozent verdoppelt werden.

Brandenburg könnte laut Prognosen bereits 2020 fast seinen ganzen Strombedarf nur mit Strom aus Wind- oder Solarenergie abdecken. Neben vielen Windparks gibt es dort auch einen der weltweit größten Photovoltaikparks. Bereits bei der ersten Erhebung 2008 hatte Brandenburg den Titel gewonnen.

Die aktuelle Studie verglich 55 verschiedene Faktoren­ von politischen Rahmenbedingungen über Anteile und Zubaudynamik bis hin zu den Wirtschaftseffekten der erneuerbaren Energien. Ein Sonderpreis für das Bürgerengagement geht an Bayern, weil sich die Bürger dort besonders für den dezentralen Ausbau der Ökoenergieerzeugung eingesetzt hätten, hieß es. Das zeige die Anzahl der Ökostromkunden oder die Investitionen in Ökoheizungen und Photovoltaikanlagen. Aufsteiger der Öko-Energie-Wertung ist Thüringen, das im Vergleich zu 2008 von Platz zehn auf Platz zwei geklettert ist.

Dass die Stadtstaaten Berlin und Hamburg beispielsweise beim Ausbau von Windkraft, Bioenergie und Ökoheizungen soweit hinten liegen, wird mit der geringeren Fläche, der dichten Besiedlung und einer überwiegend von Mietwohnungen geprägten Struktur begründet.

Nicht nur eine Frage von Wind und Sonne

Die Bundesländer-Vergleichsstudie wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) für die Agentur für erneuerbare Energien erstellt. Der Geschäftsführer der Agentur, Jörg Mayer, betonte: "Ausbauerfolge bei den Erneuerbaren Energien sind nicht nur eine Frage von Windstärken und Sonnenstunden." Die Bundesländer hätten es selbst in der Hand, ob sich Unternehmen ansiedeln, wo neue Technologien produziert werden und welche Planungsvorgaben für Anlagen und Projekte herrschten.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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