Politik

Kritik an Obamas Gesundheitspolitik Bill Clinton bringt Hillary in Bedrängnis

Bill Clintons Äußerungen sind nicht hilfreich für den Wahlkampf seiner Frau.

Bill Clintons Äußerungen sind nicht hilfreich für den Wahlkampf seiner Frau.

(Foto: AP)

Ex-US-Präsident Bill Clinton hat dem Streben seiner Frau nach dem Oval Office einen Bärendienst erwiesen. Bei einer Veranstaltung äußert er sich ausführlich über Obamas Gesundheitspolitik - und zwar kritisch.

Der frühere US-Präsident Bill Clinton hat seine Frau, die aktuelle demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, mit Kritik an der von den Demokraten in den vergangenen Jahren vorangebrachten Reform des Gesundheitssystems in Schwierigkeiten gebracht. Bill Clinton sagte bei einem Wahlkampfauftritt in Flint im Bundesstaat Michigan, das unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama eingeführte Krankenversicherungssystem ("Obamacare") sei "die verrückteste Sache der Welt".

Fünf Wochen vor der Wahl von Obamas Nachfolger zeigte sich der republikanische Kandidat und Widersacher Hillary Clintons, Donald Trump, erheitert über die Uneinigkeit im demokratischen Lager. "Ich möchte mich dafür bedanken, dass er ehrlich gewesen ist", sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Prescott Valley im Bundesstaat Arizona unter Hinweis auf die Äußerungen des Ex-Präsidenten. "Ich wette, dass er in der vergangenen Nacht durch die Hölle gegangen ist", fügte Trump hinzu. "Aber ehrlich, er ist schon viele Nächte mit Hillary durch die Hölle gegangen."

"Kleine Unternehmer unter die Räder"

Bill Clinton äußerte sich bei dem Auftritt in Flint ausführlich zu "Obamacare", einer der zentralen innenpolitischen Reformen unter dem scheidenden Präsidenten. Dabei erwähnte er auch, dass die Reform für Millionen von US-Bürgern Verbesserungen mit sich brachte. Zugleich kritisierte er aber, dass Kleinunternehmer, deren Einkommen knapp über der Zuschussgrenze liegen, tiefer in die Tasche greifen müssten.

"Da ist dieses verrückte System, in dem wie aus dem Nichts 25 Millionen Menschen in die Gesundheitsversicherung hineinkommen - und die Menschen, die sich krummlegen, zum Teil 60 Stunden die Woche, zahlen am Ende doppelt so viel und bekommen nur die Hälfte heraus", sagte Clinton. In diesem System kämen "die kleinen Unternehmer" unter die Räder.

Als Hillary Clinton auf die Debatte über das Gesundheitssystem angesprochen wurde, sagte sie, sie wolle "Obamacare" verbessern. "Ich habe schon gesagt, dass wir das, was kaputt ist, in Ordnung bringen müssen - und das behalten werden, was funktioniert", sagte die demokratische Kandidatin in Harrisburg im Bundesstaat Pennsylvania. "Das wird nicht einfach sein, aber es ist weit besser, als bei Null anzufangen - was die Republikaner leider vorhaben".

Quelle: ntv.de, fma/AFP

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