Unsicherheitsfaktor Blackwater im Fokus
22.09.2007, 12:58 UhrDie US-Behörden verdächtigen die private Sicherheitsfirma Blackwater, Waffen in den Irak geschmuggelt zu haben. Unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Kreise meldete "News & Observer" aus North Carolina, die Staatsanwaltschaft prüfe Vorwürfe, Blackwater habe Schnellfeuerwaffen, Nachtsichtgeräte, Armierungen und andere Militärgüter ohne die nötigen Genehmigungen ausgeführt. Auch auf einem Übungsgelände in North Carolina, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, seien möglicherweise Dutzende Schnellfeuerwaffen ohne Genehmigung eingesetzt worden.
Zwei frühere Blackwater-Angestellte hätten internationale Geschäfte mit gestohlenen Schusswaffen gestanden und arbeiteten mit den Ermittlern zusammen, hieß es weiter. Vertreter des US-Justizministeriums waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Blackwater war jüngst in die Schlagzeilen geraten, nachdem Wachleute des Unternehmens in Bagdad vergangenen Sonntag elf Menschen erschossen. Laut einem Bericht der "Washington Post" hat die irakische Regierung ihre Ermittlungen zu dem Vorfall mittlerweile auf sechs weitere Gewalttaten seit Jahresbeginn ausgeweitet, an denen die Firma ebenfalls beteiligt gewesen sein soll. Dabei seien mindestens zehn Iraker getötet worden. Blackwater schützt mit rund 1000 Beschäftigten die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt.
Erneut schwerer Zwischenfall
Unterdessen wurde berichtet, dass amerikanische Soldaten im Irak eine siebenköpfige Familie erschossen haben sollen. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder, meldete die irakische Nachrichtenagentur Aswat-al-Irak unter Berufung auf die Polizei. Die Familie sei der Zugehörigkeit zu einer bewaffneten Miliz verdächtigt worden. Ihr Haus in Alexandria in der südlich der Hauptstadt Bagdad gelegenen Provinz Babylon sei anschließend in die Luft gesprengt worden. Das US-Militär äußerte sich noch nicht zu den Berichten.
Botschaft an Bush
Derweil haben irakische Extremisten im Internet ein Video verbreitet, in dem die Erschießung von fünf irakischen Heeresoffizieren gezeigt wird. Als Urheber gab sich die Gruppe Islamischer Staat von Irak zu erkennen, die zum Terrornetzwerk El Kaidas gehört. In dem Video tötete ein vermummter Schütze mit einem Genickschuss die Offiziere, deren Augen verbunden und Hände auf den Rücken gefesselt waren. Eine Stimme sagte zu den Bildern: "Wir versetzen Bush einen weiteren Schlag, um ihn von seinen Märchen und Träumen aufzuwecken."
Die Echtheit des Videos war nicht unabhängig zu überprüfen. Es wurde aber auf einer islamischen Webseite gezeigt, die als Forum für extremistisches Material bekannt ist.
Quelle: ntv.de