Politik

Zwei Streikposten getötet Blockade in Spanien dauert an

Bei den Protestaktionen von Lastwagenfahrern in Spanien und Portugal gegen die hohen Mineralölpreise sind zwei Streikposten getötet worden. Die Streikenden waren von Lkw überfahren worden, die sie an der Weiterfahrt hindern wollten.

In Südspanien erlitt ein Streikposten nach Angaben der Behörden in Atarfe bei Granada tödliche Verletzungen, als er einem Kleinlaster den Weg zu einem Großmarkt versperren wollte. In Mittelportugal wurde ein Streikender bei Zibreira im Bezirk Santarm von einem Lastwagen überrollt, den er mit einem Stoppschild anhalten wollte. Der Fahrer des Lkw wurde festgenommen.

Kilometerlange Staus

Streikende Lastwagenfahrer blockierten in Spanien zahlreiche Autobahnen und lösten kilometerlange Staus aus. Am zweiten Tag ihrer Proteste gegen die hohen Spritpreise brachten die Spediteure den Verkehr auf den wichtigsten Zufahrtsstraßen nach Madrid und in der Umgebung anderer Städte zum Erliegen. Auch aus Irland und Schottland wurden Proteste gegen die hohen Energiepreise gemeldet.

Die Lkw-Fahrer wollen mit ihrem unbefristeten Ausstand erreichen, dass die Regierung Mindesttarife für das Transportwesen einführt und die Mineralölsteuern senkt. Die spanische Verkehrsministerin Magdalena Alvarez versicherte, die Versorgung der Bevölkerung sei garantiert. Die Regierung verhandele mit den Spediteuren, um möglichst rasch ein Ende des Ausstandes zu erreichen.

Hamsterk äufe

In Spanien kam es vielerorts zu Hamsterkäufen, weil die Bevölkerung sich für die kommenden Tage mit Lebensmitteln eindecken wollte. Die Hamsterkäufe hatten zur Folge, dass in den Supermärkten bestimmte Produkte wie frischer Fisch knapp wurden und an zahlreichen Tankstellen das Benzin ausging.

Die Opposition der konservativen Volkpartei (PP) verlangte, Ministerpräsident Jos Luis Rodrguez Zapatero solle im Parlament zur Rechenschaft gezogen werden. Die Regierung der Sozialisten habe nichts unternommen, um den Streik abzuwenden.

Geleitschutz für Tankwagen

Streikposten hinderten Lieferanten daran, Großmärkte in Madrid und anderen Städten mit Lebensmitteln zu versorgen. Bei La Junquera an der Grenze zu Frankreich saßen infolge des Streiks 2500 Lastwagen fest. In Barcelona gewährte die Polizei Tankwagen Geleitschutz, die die Tankstellen in Katalonien versorgen sollten. In der Region im Nordosten Spaniens hatten am Montag fast 40 Prozent der Tankstellen schließen müssen, weil ihnen das Benzin ausgegangen war.

Die Streikenden hatten gedroht, die Wirtschaft Spaniens zum Stillstand zu bringen. Der Preis für Dieselkraftstoff ist in Spanien in den vergangenen zwölf Monaten um 37 Prozent auf etwa 1,30 Euro gestiegen.

Fischer protestieren in Irland

Auch im benachbarten Portugal setzten Lkw-Fahrer ihren am Montag begonnenen Ausstand fort. Dort wurde der Streikaufruf aber weniger befolgt als in Spanien, und es wurden keine größeren Engpässe bei der Versorgung gemeldet. In Schottland protestierten Lkw-Fahrer gegen die hohen Treibstoffpreise, in Irland die Fischer.

In Frankreich behinderte ein Streik den Regionalverkehr der Bahn. Die Gewerkschaften wollen damit gegen geplante Reformen im Frachtgeschäft protestieren. Der grenzüberschreitende Fernverkehr war zunächst nicht betroffen. In der kommenden Woche steht in Frankreich ein weiterer Streik der Lastwagenfahrer an, die gegen hohe Benzinpreise und Autobahngebühren protestieren.

Quelle: ntv.de

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