Britische Soldaten abgezogen Bomben töten Menschen im Irak
22.05.2011, 15:03 UhrAutobomben und ein Selbstmordanschlag - im Irak detonieren Sprengsätze, mindestens 18 Menschen kommen ums Leben. Inzwischen haben auch die letzten britischen Soldaten das Land verlassen, teilt das Verteidigungsministerium in London mit.
Bei einer Serie von Anschlägen im Irak sind mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 80 weitere Menschen wurden bei Bombenexplosionen und einem Selbstmordanschlag in Bagdad und der nahe gelegenen Stadt Tadschi verletzt, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Mehr als acht Jahre nach dem Einmarsch im Irak zog Großbritannien seine letzten noch im Land verbliebenen Soldaten ab.
Der folgenschwerste Anschlag ereignete sich in Tadschi nördlich von Bagdad: Dort starben mindestens acht Polizisten und vier Zivilisten, als sich ein Selbstmordattentäter in die Luft sprengte. Die Beamten waren zum Schauplatz eines Autobombenanschlags geeilt, als sich ein Selbstmordattentäter neben ihnen in die Luft sprengte. Während das Innenministerium die Zahl der Opfer in Tadschi mit zwölf Toten und 23 Verletzten angab, sprach ein Vertreter des Verteidigungsministeriums von 14 Toten und 28 Verletzten.
Mehrere Autobomben in Bagdad
In mehreren Stadtteilen von Bagdad starben den Angaben zufolge sechs Menschen durch zahlreiche Autobomben und Sprengsätze. Es war zunächst unklar, ob es sich bei der Anschlagsserie um eine koordinierte Aktion handelte.
Das Verteidigungsministerium in London erklärte, die letzten britischen Soldaten hätten nun das Land verlassen. Großbritannien hatte den Abzug aus dem Irak formell im Juli 2009 abgeschlossen. Seither hatte es sich jedoch noch an einem Ausbildungsprogramm für die irakische Marine beteiligt.
Großbritannien habe viele Opfer gebracht, um den Irak zu stabilisieren, sagte der irakische Außenminister Hoschjar Sebari. Zum Beginn der US-geführten Invasion zum Sturz des irakischen Machthabers Saddam Hussein hatte Großbritannien als wichtigster Verbündeter der USA im März und April 2003 rund 46.000 Soldaten eingesetzt. Im Laufe der vergangenen acht Jahre starben 179 britische Militärangehörige bei ihrem Einsatz im Irak.
Quelle: ntv.de, AFP