"Alles richtig gemacht" Brown verteidigt Irak-Einmarsch
05.03.2010, 12:28 Uhr"Es war die richtige Entscheidung mit den richtigen Argumenten", sagte der britische Premier Brown über die Kriegsentscheidung seiner Vorgängerregierung. Brown war zum Zeitpunkt des Einmasches in den Irak Schatzkanzler und damit zweitwichtigster Mann in der Regierung.

Brown verteidigt die Kriegsentscheidung der Regierung Blair und damit sein eigenes Vorgehen.
(Foto: Reuters)
Der britische Premierminister Gordon Brown hat in London den Krieg seines Landes gegen den Irak verteidigt. "Es war die richtige Entscheidung mit den richtigen Argumenten", sagte der Regierungschef vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss über die britische Kriegsentscheidung. Nach dem Ende des Kalten Kriegs müsse die internationale Gemeinschaft zwar zusammenstehen. Die terroristische Bedrohung müsse aber jede Nation selbst abwägen dürfen. Vor den Parlamentswahlen in spätestens drei Monaten zollte Brown außerdem den im Irak gefallenen Soldaten Tribut.
Der Regierungschef wurde in der mehrstündigen Sitzung zu seiner damaligen Rolle als Schatzkanzler und zweitwichtigster Mann in der Regierung während des Einmarschs 2003 befragt. Vor Beginn der Befragung protestierten Dutzende Demonstranten gegen Brown und den damaligen Premierminister Tony Blair. "Zieht die Truppen ab" und "Kriegsverbrecher Blair", hieß es auf Plakaten. Der Einsatz britischer Soldaten im Irak, aber auch in Afghanistan, ist zuletzt in der Bevölkerung immer unpopulärer geworden.
Blair hatte bereits Ende Januar den Einmarsch verteidigt. Er begründete ihn damit, dass das Regime von Saddam Hussein über Massenvernichtungswaffen verfügt habe. Sie waren aber nie gefunden worden. Großbritannien war 2003 ohne UN-Mandat an der Seite der USA in den Irak einmarschiert.
Kürzungen im Militäretat zu Lasten der Soldaten
Die Mitglieder des parlamentarischen Untersuchungsausschusses wollten auch wissen, warum Brown das Militärbudget nach Kriegsbeginn radikal gekürzt hatte. Militärchefs und Staatssekretäre sagten vor dem Ausschuss, die Arbeit der Soldaten sei dadurch erschwert gewesen. Mehrere Generäle waren damals aus Protest zurückgetreten.
Quelle: ntv.de, dpa