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Berlin bestellt Botschafter ein Chinesische Hacker griffen wichtiges Bundesamt an

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Das BKG nimmt unter anderem wichtige Aufgaben für Einrichtungen der kritischen Infrastruktur wahr, etwa Energieversorger.

Das BKG nimmt unter anderem wichtige Aufgaben für Einrichtungen der kritischen Infrastruktur wahr, etwa Energieversorger.

(Foto: picture alliance / Jochen Tack)

2021 kommt es zu einem schweren Cyberangriff auf das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie. Die Verantwortlichen sitzen am anderen Ende der Welt: Die Bundesregierung schreibt den Angriff staatlich gesteuerten chinesischen Cyberakteuren zu. Und reagiert.

Die Bundesregierung macht China für einen schweren Cyberangriff auf das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) 2021 verantwortlich. "Heute wissen wir, dass staatlich gesteuerte chinesische Cyberakteure zu Spionagezwecken das Netzwerk des BKG infiltriert haben", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Sebastian Fischer, bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Der chinesische Botschafter ist einbestellt." Dies ist dem Vernehmen nach zuletzt 1989 nach der Niederschlagung des Aufstands auf dem Tiananmen-Platz passiert.

Das Bundesamt stellt Geodaten zur Verfügung und nimmt wichtige Aufgaben für Einrichtungen der kritischen Infrastruktur wahr. Dazu zählen beispielsweise Energieversorger, Wasserwerke und Verkehrsunternehmen. Die Zuordnung des Angriffs sei "auf Grundlage einer gründlichen technischen Analyse" erfolgt, sagte Fischer. "Die Verantwortlichkeit können wir chinesischen, staatlichen Akteuren zuordnen. Dazu liegen uns belastbare Informationen unserer Nachrichtendienste vor." Die Bundesregierung verurteile den Cyberangriff auf das Schärfste und fordert China auf, "derartige Handlungen zu unterlassen und zu unterbinden".

Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, erklärte, dass die Angreifer sogenannte Verschleierungsnetzwerke genutzt haben. Davon spricht man, wenn Hacker für eine Attacke Geräte in Privathaushalten und Unternehmen nutzen, um ihre Spuren zu verschleiern. Die Angreifer hätten Endgeräte kompromittiert, um verschleierten Zugriff auf das System des BKG zu bekommen. Dadurch seien Teilnetzwerke der Behörde betroffen gewesen.

Gefahr durch chinesische Spionage

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"Diese Angriffe konnten vollständig gestoppt werden", sagte Kall. Ihm zufolge konnte auch sichergestellt werden, "dass die Angreifer nicht mehr auf das System des BKG zugreifen können". Es seien umfassende Schutzmaßnahmen getroffen worden, dass sich solche Angriffe möglichst nicht wiederholten.

Das zum Geschäftsbereich des Innenministeriums zählende BKG stellt den Angaben zufolge Behörden, Betreibern kritischer Infrastrukturen und von Geoinformationssystemen amtliche Geodaten zur Verfügung. Aus Sicht von Bundesinnenministerin Nancy Faeser zeige "dieser schwere Cyberangriff die Gefahr durch chinesische Spionage und durch chinesische Cyberattacken", betonte ihr Sprecher.

Quelle: ntv.de, chr/DJ

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