Politik

Ausländische Geheimdienstler Bundesregierung fordert Namen an

Berliner Reaktion auf den NSA-Skandal.

Berliner Reaktion auf den NSA-Skandal.

(Foto: dpa)

Die Vereinigten Staaten verweigern nach wie vor die Offenlegung des Personals der US-Geheimdienste in Deutschland. Die Bundesregierung reagiert nun und schickt eine Verbalnote an alle ausländischen Botschaften.

Die Bundesregierung hat nach Informationen von "Spiegel Online" alle ausländischen Botschaften in Deutschland offiziell aufgefordert, das gesamte Geheimdienstpersonal an den Vertretungen offenzulegen. Demnach versandte das Auswärtige Amt (AA) bereits am Mittwoch eine entsprechende Verbalnote an die Botschaften und forderte Listen mit den Namen aller aktiven Agenten an.

Ausdrücklich seien ausländische Konsulate, Kulturinstitute und auch mögliche Geheimdienstler bei hierzulande stationierten Truppen in die Forderung eingeschlossen. Die Regierung reagiere damit auf die aktuelle US-Spionageaffäre und die Verdachtsfälle gegen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und des Verteidigungsressorts, die von den USA als Agenten angeworben worden sein sollen. Dem Bericht zufolge ist die Verbalnote eine Folge des Frusts innerhalb der Bundesregierung über die konstante Weigerung des Partners USA, Berlin zumindest das offizielle Personal der US-Geheimdienste in Deutschland offenzulegen.

Im AA hieß es demnach, Ziel des Vorstoßes sei es, zwischen der Bundesregierung und den Botschaften "einen gemeinsamen Sachstand" herzustellen. Die Regierung erwarte, dass die Note "von allen angeschriebenen Vertretungen beantwortet" werde. Laut "Spiegel Online" arbeiten in Deutschland allein für die USA rund 200 Nachrichtendienstler mit Diplomatenpass.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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