Südsudan wird zum Kriegsgebiet Bundeswehr evakuiert Deutsche
19.12.2013, 13:43 Uhr
Die Bundeswehr schickt eine ihrer in Mali stationierten Transalls, um die Deutschen auszufliegen.
(Foto: dpa)
Die Lage im Südsudan spitzt sich immer weiter zu: Überall im Land eskaliert die Gewalt, Rebellen erobern die strategisch wichtige Stadt Bor. Nun sollen die wenigen Deutschen im Land mit einer Bundeswehr-Maschine ausgeflogen werden.
Angesichts der Eskalation der Gewalt im Südsudan evakuiert die Bundeswehr 50 bis 100 Deutsche aus dem afrikanischen Krisenland. Auch Großbritannien und die USA richteten für ihre Bürger eine Luftbrücke ein. Die Kämpfe im Land eskalieren; Rebellen eroberten die wichtige Stadt Bor.
Eine Transall-Transportmaschine aus dem Bundeswehreinsatz im westafrikanischen Mali und ein kleines Passagierflugzeug des Typs Global 5000 aus Deutschland starteten, um die Deutschen abzuholen. Das sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos.
Im Südsudan beteiligen sich 16 Bundeswehrsoldaten an einem UN-Friedenseinsatz. Dort sitzt auch der Chef des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, fest. Auch er und seine zehnköpfige Delegation sollen mit einem der beiden Flieger ausgeflogen werden.
Die genaue Zahl der zu evakuierenden Deutschen ist nach Angaben des Sprechers unklar. Die Bundeswehr stellt der deutschen Botschaft in der Hauptstadt Juba auch ein vierköpfiges Krisenunterstützungsteam zur Seite.
Die Global 5000 ist ein Flieger mit VIP-Ausstattung, mit dem normalerweise Regierungsmitglieder verreisen. Sie hat 13 Plätze. Eine Transall kann bis zu 93 Passagiere transportieren.
Die Obleute des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags sollten am Mittag telefonisch über den Einsatz informiert werden. Ob der Bundestag nachträglich zustimmen muss, war zunächst unklar. Das Parlament muss bei jedem bewaffneten Auslandseinsatz der Bundeswehr befragt werden.
Quelle: ntv.de, jve/dpa