Nach Havarie in Usbekistan Bundeswehr überprüft alle NH90
24.10.2014, 12:46 Uhr
Die nächste Panne bei der Bundeswehr: Alle NH90-Hubschrauber müssen technisch geprüft werden.
(Foto: dpa)
Schon wieder eine Panne: Im Juni muss ein NH90-Hubschrauber in Usbekistan notlanden, nachdem ein Triebwerk explodiert und die Elektronik ausfällt. Jetzt überprüft die Bundeswehr alle Hubschrauber dieser Reihe. Ein Flugverbot ist nicht ausgeschlossen.
Als Reaktion auf die Havarie eines Helikopters in Usbekistan prüft jetzt die Bundeswehr die Triebwerke ihrer kompletten NH90-Hubschrauberflotte. Nach der Notlandung eines Medevac-Helikopters am 19. Juni in Termes sei "eine Sonderkontrolle der Triebwerke aller Maschinen angeordnet worden, um Vorschädigungen zu erkennen", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Suche nach der Ursache des Unfalls, bei dem ein Triebwerk explodiert und große Teile der Elektronik ausgefallen waren, dauere noch an.
Die Bundeswehr verfügt derzeit über 35 NH90-Hubschrauber. Experten schließen nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" auch ein "vorübergehendes Flugverbot" für die gesamte NH90-Flotte nicht aus. Diesen Schluss zogen sie demnach im vertraulichen Teil des von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen jüngst vorgestellten Prüfberichts, den ein Konsortium aus Unternehmensberatern verfasst hatte.
Dem Bericht zufolge ist es der Bundeswehr nach vier Monaten immer noch nicht gelungen, den in Termes havarierten NH90 zu reparieren und nach Deutschland zu bringen. In der kommenden Woche werde ein Spezialistenteam nach Usbekistan entsandt, um den Hubschrauber bis Ende des Jahres zumindest so weit in Stand zu setzen, dass er nach Mazar-i-Sharif in Afghanistan überführt werden könne, teilte das Einsatzführungskommando in Potsdam mit.
Von dort solle er an Bord eines Transportflugzeugs vom Typ Antonov nach Deutschland ausgeflogen werden. Der Rest der NH90-Flotte wurde bereits Ende August aus Afghanistan abgezogen.
Quelle: ntv.de, hla/AFP