Politik

Toiletten-Affäre Bush bedauert Senator

US-Präsident George W. Bush hat den Rücktritt des republikanischen Senators Larry Craig nach einer Sex-Affäre begrüßt. Craig habe die richtige Entscheidung für sich, im Hinblick auf seine Familie, seine Wähler und den US-Senat getroffen, erklärte Regierungssprecher Scott Stanzel.

Bush habe den Senator angerufen und ihm alles Gute gewünscht. Bush habe habe in dem Gespräch betont, er wisse, dass es sich für Craig um eine schwierige Entscheidung gehandelt habe, führte der Sprecher weiter aus. Craig hatte zuvor seinen Rücktritt vom Posten des Senators zum 30. September angekündigt und um Verzeihung für sein Verhalten gebeten.

Der verheiratete Senator, der öffentlich für Familienwerte und gegen eine bessere gesetzliche Stellung von Schwulen und Lesben eintrat, wurde Anfang Juni von einem verdeckt arbeitenden Polizisten wegen unzüchtigen Verhaltens auf einer Herrentoilette auf dem Flughafen von Minneapolis (Minnesota) festgenommen. Craig bestritt während seines Verhörs, sexuellen Kontakt zu seinem Toilettennachbarn gesucht zu haben und warf dem Polizisten vor, ihm eine Falle gestellt zu haben.

Craig sagte am Samstag, dass in Zeiten des Krieges die Bürger von Idaho einen Senator verdienten, der sich 100 Prozent um ihre Angelegenheiten kümmere. Mit großer Betroffenheit und großer Trauer gebe er deshalb seinen Rücktritt bekannt. Er habe nur wenig Kontrolle darüber, was die Menschen denken würden, sagte Craig unter Hinweis auf die Berichterstattung der US-Presse in den vergangenen Tagen. Sowohl Ehefrau Suzanne als auch die drei adoptierten Kinder und Enkelkinder waren bei der Pressekonferenz dabei.

Der Fall des Senators hat in den USA für erhebliches Aufsehen gesorgt, weil sich Craig schuldig bekannt hatte und von einem Gericht wegen ordnungswidrigen Verhaltens zu einem Jahr Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 500 Dollar (365 Dollar) verurteilt worden war. Obwohl Craig am Ende nur wegen einer Ordnungswidrigkeit belangt wurde, hätte er seinen Wahlkreis und seine Parteikollegen in Idaho informieren müssen.

Der Senator sagte nach Bekanntwerden des Skandals, sein Schuldeingeständnis sei ein Fehler gewesen. Craig hatte darauf gesetzt, mit dem Eingeständnis seiner Schuld einen öffentlichen Prozess und Skandal vermeiden zu können. Craig vertritt seit 1991 Idaho im US-Senat.

Quelle: ntv.de

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