Politik

"Geschichte wird über Irakkrieg urteilen" Bush ist mit sich im Reinen

Bush: Ich habe getan, was ich getan habe.

Bush: Ich habe getan, was ich getan habe.

(Foto: AP)

Im Irakkrieg sind über 100.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Kriegskosten werden auf über 800 Milliarden Dollar geschätzt. Die Lage dort gilt weiterhin als extrem instabil, täglich werden Menschen im Kampf zwischen Sicherheitskräften und Regierungsgegnern getötet. Dennoch hält der ehemalige US-Präsident Bush den Krieg auch heute noch für richtig und setzt auf späten Ruhm.

Jetzt auch in Bronze: George W. (l.) an der Seite seines Vaters George H.W. Bush vor dem Eingang der Präsidentenbibliothek.

Jetzt auch in Bronze: George W. (l.) an der Seite seines Vaters George H.W. Bush vor dem Eingang der Präsidentenbibliothek.

(Foto: AP)

Der frühere US-Präsident George W. Bush steht weiter zu seiner umstrittenen Entscheidung, im Frühjahr 2003 in den Irak einzumarschieren. "Ich bin im Reinen mit dem Entscheidungsprozess. Ich denke die Beseitigung von Saddam Hussein war die richtige Entscheidung nicht nur für unsere Sicherheit, sondern auch um den Leuten die Chance zu geben, in einer freien Gesellschaft zu leben", sagte Bush dem Sender ABC News anlässlich der Eröffnung der nach ihm benannten Präsidentenbibliothek in seiner Heimatstadt Dallas.

Frühere US-Präsidenten erhalten in ihrem Heimatstaat traditionell eine Bibliothek mit angegliedertem Museum, wo Dokumente und andere Gegenstände von historischem Wert aus ihrer Amtszeit aufbewahrt werden.

Auch ein Nachbau des Oval Office gehört zu den Einrichtungen der "Bush Library" in Dallas.

Auch ein Nachbau des Oval Office gehört zu den Einrichtungen der "Bush Library" in Dallas.

(Foto: AP)

"Aber die Geschichte wird letztlich darüber entscheiden. Ich werde nicht mehr da sein, das zu erleben", sagte Bush, der im Frühjahr 2003 gegen massive weltweite Proteste den Einmarsch im Irak angeordnet hatte. "Was mich betrifft, ist die Debatte vorbei. Ich meine, ich habe getan, was ich getan habe. Und Historiker werden letztlich diese Entscheidungen beurteilen." Die Invasion war damit begründet worden, dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch den irakischen Machthaber Saddam Hussein zuvorzukommen. Diese Waffen wurden jedoch nie gefunden.

Zwar führte die Invasion rasch zum Sturz Saddam Husseins, doch wurden die US-Streitkräfte in einen zermürbenden Guerillakrieg verwickelt. Später versank das Land in einem blutigen Bürgerkrieg zwischen Konfessionen, der bis heute andauert. Allein in den vergangenen zwei Tagen starben im Irak 125 Menschen, die meisten von ihnen bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Regierungsgegnern.

Seit 2003 wurden laut einer Studie mindestens 120.000 Menschen getötet, meist zivile Opfer. Zudem ließen mehr als 4400 US-Soldaten im Irak ihr Leben, über 30.000 wurden verwundet. Viele leiden unter psychologischen Erkrankungen. Die Kosten des Krieges werden auf über 800 Milliarden US-Dollar geschätzt, sie könnten aber nach Ansicht von Wissenschaftlern noch weit bis in die Billionen gehen.

Quelle: ntv.de, AFP

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