Sarkozy drohte mit Abreise Bush war der Spielverderber
09.06.2007, 12:25 UhrDie Einigung zum Klimaschutz beim G-8-Gipfel in Heiligendamm ist nach einem Bericht der "Hannoversche Allgemeine Zeitung" erst nach einer heftigen Debatte zustande gekommen. Dabei habe Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy dem amerikanischen Präsidenten George W. Bush mit einer vorzeitigen Abreise gedroht, berichtet die Zeitung unter Berufung auf ein geheimes Protokoll. Sie stützt sich dabei auf die Aufzeichnungen eines so genannten Sherpas, eines hochrangigen Regierungsmitarbeiters, der die Debatte direkt verfolgte und Notizen für sein Team anfertigte.
Der britische Premierminister Tony Blair habe sich laut Protokoll mehrfach bemüht, Bush dazu zu bewegen, nicht nur eine Rückkehr der USA in den UN-Klimaprozess, sondern auch eine konkrete Zielmarke zu unterschreiben. Bush habe erwidert: "Ich akzeptiere unter keinen Umständen ein festgelegtes Klimaziel. Es ist mir egal, wenn das ein Fehlschlag wird." Verpflichtungen, die nicht auch für China gelten, werde er nicht unterschreiben.
Den Europäern habe es nicht ausgereicht, dass es im G-8-Abschlusspapier lediglich heißen sollte, die Halbierung des Treibhausgasausstoßes bis 2050 werde man "in Betracht ziehen". Bush selbst habe laut Protokoll am Ende vorgeschlagen, die Formulierung zu ändern in "ernsthaft in Betracht ziehen". Damit hätten sich die Europäer schließlich zufrieden gegeben.
Quelle: ntv.de