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Neuer Zehn-Punkte-Plan CDU entdeckt den Bauern - Marketingagentur soll kommen

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Eine "Marketingagentur" soll die Produkte "Made in Germany" nach dem Willen der CDU im In- und Ausland stärker bewerben.

Eine "Marketingagentur" soll die Produkte "Made in Germany" nach dem Willen der CDU im In- und Ausland stärker bewerben.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

16 Jahre führt die Union das Bundeslandwirtschaftsministerium. Nun will sich die CDU mit einem "Stärkungspaket" für die Belange der Bauern einsetzen. Darin moniert sie die aus ihrer Sicht zu vielen bürokratischen Vorgaben und gesetzlichen Standards. Zudem will sie die Vermarktung zentral ankurbeln.

Die CDU hat ein "Stärkungspaket" für die Landwirtschaft vorgelegt. "Unsere Betriebe im Land brauchen wieder Zuversicht, Vertrauen, Planbarkeit und den politischen Rahmen, um ihr Potenzial zu entfesseln", heißt es in einem Zehn-Punkte-Papier, das das CDU-Präsidium beschlossen hat. Es gehe vor allem darum, jungen Landwirten eine Perspektive zu geben, sagte Vize-Generalsekretärin Christina Stumpp in Berlin. "Die ländlichen Räume dürfen nicht ausbluten." Die Union stellte von 2005 bis 2021 den jeweiligen Agrarminister. Zuletzt war Julia Klöckner von 2018 bis 2021 Ressortchefin.

Zurückhaltend äußerten sich CDU-Politiker zur Forderung von Agrarminister Cem Özdemir, eine Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung mit einem "Tierwohlcent" auf tierische Produkte auf den Weg zu bringen. Özdemir müsse konkretisieren, was er meine und wie die Finanzierung aussehe, sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger sagte, die CDU stehe zu den Empfehlungen der Borchert-Kommission - einer Expertenkommission um den früheren Agrarminister Jochen Borchert.

Die Kosten für die gesellschaftlich gewünschten Tierwohlverbesserungen könnten unter den aktuellen Wettbewerbsbedingungen nicht am Markt erlöst werden, heißt es im Beschlusspapier der CDU. Langfristige Investitionen auch und gerade in die Nutztierhaltung müssten abgesichert sein. Die Borchert-Kommission habe aber auch andere Wege als eine "Tierwohl-Abgabe" aufgezeigt, so Bilger. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hatte sich gegen eine "Tierwohl-Abgabe" ausgesprochen, weil dies zu einer weiteren Verteuerung der Lebensmittel führen würde.

Zu viele Auflagen in Deutschland und der EU

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Den Betrieben müsse wieder Vertrauen geschenkt werden statt Misstrauen, sagte Connemann. Sie verwies auf umfangreiche bürokratische Vorgaben. Die gesetzlichen Standards seien in Deutschland viel höher als in anderen Ländern. Es müsse weniger Auflagen auch aus der EU für die Betriebe geben. Die Pflicht zur Stilllegung von Agrarflächen auf EU- und nationaler Ebene müsse dauerhaft entfallen.

Die CDU will außerdem eine landwirtschaftliche "Marketingagentur", die Produkte "Made in Germany" im In- und Ausland stärker bewerben und landwirtschaftliche Betriebe bei ihrer Vermarktung unterstützen soll. Die CDU wendet sich in ihrem Beschlusspapier zudem erneut gegen die Pläne der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP, Diesel-Vergünstigungen für Bauern schrittweise zu streichen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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