Politik

"Alo Presidente" Castros Stimme im Äther

Die Kubaner haben ihren kranken Revolutionsführer Fidel Castro erstmals nach 14 Monaten live hören können. Castro unterhielt sich am Telefon mit dem venezolanischen Staatspräsidenten Hugo Chvez, der seine TV-Sendung "Alo Presidente" zu Ehren des legendären argentinisch-kubanischen Revolutionärs Ernesto Che Guevara diesmal in der kubanischen Stadt Santa Clara machte.

Die beiden Staatschefs spaßten vorwiegend miteinander. Weder Castros Gesundheitszustand noch eventuelle politische Zukunftspläne des "Mximo Lder" wurden während der rund eineinhalbstündigen Programm-Beteiligung von Castro angesprochen.

Castro und Chvez unterhielten sich unter anderem über den in Venezuela angestrebten "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" und über den Bau einer gemeinsamen Raffinerie und kritisierten erneut den "Imperialismus" der USA. Castro verglich zudem den venezolanischen Linksnationalisten mit Che Guevara. "Ich beobachte, wie Du darum kämpfst, um Ideen zu säen", sagte Castro zu Chvez. Die Bedingungen für die Umsetzung von Ideen, die Revolutionsheld Che Guevara propagiert habe, seien so günstig wie noch nie, sagte Castro mit fester und klarer Stimme.

Während der Sendung wurde auch eine 17-minütige Videoaufnahme eines Treffens zwischen Castro und Chvez vom Samstag gezeigt. Aktuelle Bilder waren zunächst nicht gezeigt worden, allerdings veröffentlichte die kubanische Presse neue Fotos von Castro. Beim dem Gespräch Chvez mit ging es nach amtlichen kubanischen Angaben um die Beziehungen zwischen der sozialistischen Karibikinsel und Venezuela, um die Lage in Lateinamerika sowie in der Welt. Das Treffen dauerte vier Stunden.

Auf den in der staatlichen Zeitung "Juventud Rebelde" abgedruckten Fotos ist Castro gemeinsam mit Chavez zu sehen. Der kubanische Präsident wirkt auf den Aufnahmen mager, aber munter. bilateralen Beziehungen und die Lage in Lateinamerika gesprochen.

Der 81-jährige Castro ist seit dem 26. Juli 2006 nicht mehr öffentlich aufgetreten. Wegen seiner Erkrankung hat er die Amtsgeschäfte am 31. Juli des vergangenen Jahres in die Hände seines Bruders Ral gelegt.

In Santa Clara war vor einer Woche des 40. Todestages von Che Guevara gedacht worden. An der Chvez-Sendung am Sonntag nahmen dort unter anderen Kubas Vizepräsident Carlos Lage, Außenminister Felipe Prez Roque sowie die Witwe und die vier Kinder von Che Guevara teil.

Quelle: ntv.de

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