Politik

China stellt Pass aus Chen auf dem Weg in die USA

Chen Guangchen und seine Familie sind in Sicherheit.

Chen Guangchen und seine Familie sind in Sicherheit.

(Foto: dpa)

Über Wochen verhandeln die USA schon mit China, jetzt ging alles plötzlich ganz schnell: Der blinde Bürgerrechtler Chen darf ausreisen und ist schon auf dem Weg nach New York. Begleitet wird der erleichterte Aktivist von seiner Familie.

Lange geschah nichts, jetzt kann Chen außer Landes reisen.

Lange geschah nichts, jetzt kann Chen außer Landes reisen.

(Foto: AP)

Der blinde chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng und seine Familie sind aus China ausgereist. Ihr Flugzeug der US-Gesellschaft United Airlines hob am späten Nachmittag Ortszeit in Richtung New York ab, wie der Flughafen bestätigte. Zuvor hatten der Aktivist, seine Frau und ihre beiden Kinder am Flughafen ihre Reisedokumente ausgehändigt bekommen.

Nach einem heftigen diplomatischen Tauziehen ging es mit der Ausreise am Ende schneller als erwartet. "Ich habe das Gefühl, dass alles sehr plötzlich ist", sagte Chen Guangcheng seinem Freund Jiang Tianyong am Telefon, kurz bevor er das Flugzeug bestieg.

Chen fühlte sich nicht sicher

Die in den USA ansässige Menschenrechtsgruppe ChinaAid berichtete, Behördenvertreter hätten Chen Guangcheng überraschend im Pekinger Chaoyang Krankenhaus besucht und aufgefordert, die Sachen zu packen und sich darauf vorzubereiten, in die USA auszureisen.

Am 22. April war Chen Guangcheng aus 19 Monaten Hausarrest in seinem Heimatdorf Dongshigu in der Provinz Shandong mit Hilfe von Freunden in die US-Botschaft in Peking geflüchtet. Damit hatte er eine diplomatische Krise ausgelöst. Er verließ die US-Vertretung am 2. Mai unter Zusagen, mit seiner Familie vereint zu werden. Aus Angst um seine Sicherheit entschied er sich dann doch für die Ausreise.

Deutschland reagierte erfreut auf die Ausreise des chinesischen Bürgerrechtlers Chen. "Hoffentlich findet damit der jahrelange Leidensweg für ihn und seine Familie ein Ende und sie finden eine Möglichkeit der Erholung", sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning. Er appellierte an die Regierung in Peking, Chens Freunden und Unterstützern persönliche Sicherheit und bürgerliche Rechte zu gewährleisten und sie nicht bei ihrem Engagement für Menschenrechte zu behindern.

Quelle: ntv.de, dpa

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