Politik

Yahoo trug zur Verhaftung bei China entlässt Dissidenten

1 - Kopie.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Wang Xiaoning kann nach zehn Jahren Haft das Gefängnis verlassen. Dem 62-Jährigen war sein Werben für demokratische Reformen in China zum Verhängnis geworden. Durch Yahoo-Informationen konnten ihn die Behörden als Autor regierungskritischer Artikel im Internet ausfindig machen.

Nach Verbüßung seiner zehnjährigen Haftstrafe ist der chinesische Dissident Wang Xiaoning aus dem Gefängnis entlassen worden. Der 62-Jährige befinde sich "in einem guten geistigen und körperlichen Zustand", sagte Wangs Ehefrau Yu Ling.

Sie habe "die halbe Nacht" auf einer Polizeiwache in der Hauptstadt Peking auf ihn gewartet und sei nun "wirklich glücklich, dass mein Mann zu Hause ist". Zugleich kritisierte Yu, Wang hätte nie ins Gefängnis geschickt werden dürfen. "Er hat kein Verbrechen begangen, sondern nur seine Meinung gesagt", betonte sie.

Wang war im Jahr 2002 inhaftiert und ein Jahr später wegen Untergrabung der Staatsmacht verurteilt worden, nachdem die Behörden ihn durch Informationen des Internetunternehmens Yahoo als Autoren von regierungskritischen Essays im Internet ausfindig gemacht hatten. In seinen Texten warb Wang für demokratische Reformen und kritisierte die Ein-Partei-Politik der Volksrepublik.

Für Yahoo war der Fall ein PR-Desaster. Das Unternehmen entschuldigte sich später für die Weitergabe der Informationen, erklärte aber, dass die in Hongkong ansässige Yahoo Holdings dazu in China verpflichtet gewesen sei. Yahoo zahlte der Frau Wangs im Jahr 2007 eine Entschädigung.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen