Politik

Obamas Außenministerin Clinton nimmt an

Hillary Clinton wird tatsächlich US-Außenministerin. Das berichtet jedenfalls die "New York Times". Clinton habe beschlossen, ihren Sitz im Senat aufzugeben und den Posten der Außenministerin zu akzeptieren, schreibt die Zeitung unter Berufung auf zwei anonyme Vertraute der Senatorin aus New York.

Die Entscheidung sei nach einem weiteren Gespräch mit dem gewählten US-Präsidenten Barack Obama gefallen. Dabei sei es um ihre Rolle als Außenministerin und Obamas außenpolitische Pläne gegangen. Berichten zufolge hatte Obama ihr den Posten bereits am Donnerstag vergangener Woche bei einem Treffen in Chicago angeboten.

Seither wird ausgiebig über die Personalie spekuliert. Im Vorwahlkampf waren Clinton und Obama noch erbitterte Gegner gewesen. Am 20. Januar wird Obama sein Amt antreten.

Eine der von der "New York Times" zitierten Quellen sagte: "Sie ist bereit." Bei dem zweiten Gespräch zwischen Clinton und Obama sei es nicht um bestimmte Zugeständnisse gegangen, sondern darum zu klären, ob man sich bei der Zusammenarbeit wohl fühlen werde.

"Bericht ist voreilig"

Hochrangige Obama-Mitarbeiter sagten dagegen, das Angebot sei noch nicht formal angenommen worden. Eine Ankündigung werde es erst nach Thanksgiving (27. November) geben. Allerdings hätten sich auch die Obama-Leute überzeugt gezeigt, dass die "aufkeimende Allianz" kurz vor dem Abschluss stehe.

Ein Sprecher von Hillary Clinton sagte, man sei noch "in Diskussionen, die sehr auf dem Weg sind". Jeder Bericht darüber hinaus sei voreilig.

Bill kooperativ

Hillarys Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton, hatte sich bereits dazu bereiterklärt, die Namen der Spender seiner Wohltätigkeitsstiftung offenzulegen, um mögliche Interessenkonflikte bei einer Amtsübernahme seiner Frau zu vermeiden. Der frühere Präsident habe Obamas Übergangsteam bereits eine Spenderliste mit mehr als 200.000 Namen zukommen lassen, hieß es am Donnerstag (Ortszeit). Auch wolle er sich aus dem Tagesgeschäft der Stiftung zurückziehen und die Regierung über bezahlte Reden informieren, sollte Hillary Außenministerin werden.

Als Grund für Hillary Clintons Entscheidung nannte die "New York Times" ihre Unzufriedenheit mit ihrer Rolle im Senat. Ihre Aufnahme dort nach ihrer Rückkehr aus dem Wahlkampf habe nicht ihren Erwartungen entsprochen. Die wichtigere Rolle, die sie im Senat habe spielen wollen, sei ihr nicht zugestanden worden.

Richardson wird Handelsminister, Geithner Finanzminister

Neuer Finanzminister soll der bisherige New Yorker Notenbankchef Timothy Geithner werden. Das berichtet der Sender NBC. An der Wall Street wurde die Nachricht gut aufgenommen; der Bericht beflügelte die US-Börsen in der letzten Handelsstunde.

Der Gouverneur von New Mexico und ehemalige Energieminister Bill Richardson soll NBC zufolge Handelsminister werden. Richardson, unter US-Präsident Bill Clinton zeitweise Botschafter bei den Vereinten Nationen, war ebenfalls als möglicher Außenminister im Gespräch gewesen. Laut NBC wird Obama die Entscheidung über sein gesamtes künftiges Wirtschaftsteam am Montag bekanntgeben.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen