Politik

Kriegsgeschichte übertrieben Clinton unglaubwürdig

Hillary Clinton hat mit einer offensichtlichen Übertreibung über eine angebliche Bedrohung während eines Bosnien-Besuchs vor zwölf Jahren Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit geweckt. Bei einem Wahlkampfauftritt im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur schilderte Clinton kürzlich, wie sie 1996 bei ihrer Ankunft in Bosnien unter Beschuss von Heckenschützen geraten sei. Ein Video des US-Senders CBS vom Montag legte indes den Schluss nahe, dass sie damit übertrieben hat.

Auf den Bildern ist zu sehen, wie sich die damalige First Lady in Begleitung ihrer Tochter Chelsea sogar Zeit nimmt, die Willkommensgrüße eines kleinen Mädchens entgegenzunehmen. Im Wahlkampf sagte sie hingegen: "Es sollte eigentlich irgendeine Art Begrüßungszeremonie auf dem Flughafen geben. Stattdessen rannten wir geduckt zu unseren Fahrzeugen, um zu unserem Stützpunkt zu gelangen."

CBS zufolge räumten Clinton-Mitarbeiter ein, dass die Ankunft in Bosnien vor zwölf Jahren nicht ganz so dramatisch ablief wie von ihr jüngst geschildert. Der Bosnien-Krieg war bei Clintons Besuch bereits vorüber, in der Region kam es jedoch immer noch zu feindlichen Auseinandersetzungen.

Nach hinten losgegangen

Clinton wollte mit der Schilderung offensichtlich ihre umfassendere außenpolitische Erfahrung betonen. Die Episode könnte sich zu einem Problem für Clinton entwickeln, denn genau mit ihrer Erfahrung versucht die New Yorker Senatorin seit Monaten, im Duell mit Barack Obama zu punkten. Bislang ist das Rennen zwischen den beiden Bewerbern nicht entschieden. Der Senator aus Illinois konnte allerdings bei den Vorwahlen bisher etwas mehr Stimmen der Delegierten auf sich vereinen, die im Sommer den Kandidaten für die eigentliche Präsidentschaftswahl im November küren.

Die nächste Vorwahl ist am 22. April in Pennsylvania. Dann geht es das letzte Mal auf einen Schlag um eine große Zahl von Delegierten. Den Ausschlag werden angesichts des knappen Rennens aber wohl die fast 800 sogenannten Super-Delegierten geben, die sich nicht bei Vorwahlen festlegen müssen.

Quelle: ntv.de

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