Politik

Heftige TV-Debatte Clintons vorletztes Aufbegehren

In ihrer letzten Fernsehdebatte vor den möglicherweise entscheidenden Vorwahlen in Texas und Ohio haben sich die demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber Hillary Clinton und Barack Obama einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Entgegen den Erwartungen vieler Experten verzichteten aber sowohl die Ex-First Lady als auch der Senator aus Illinois in der Diskussion in Cleveland (Ohio) auf persönliche Attacken.

Nachdem es in den vergangenen Tagen zu äußerst scharfen Wahlkampfkontroversen gekommen war, blieb der Ton in der Diskussion in Cleveland höflich. In ersten Experten-Analysen wurde Obama ein besseres Abschneiden in der Debatte bescheinigt, in der die Themen Gesundheitsreform und das umstrittene Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada (NAFTA) besonders breiten Raum einnahmen. In diesen beiden Bereichen lieferten sich die beiden Bewerber auch die schärfsten Wortwechsel.

Nach einer Serie von elf Vorwahlsiegen hintereinander hatte Obama die Favoritenrolle im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur erobert. Clinton muss nach übereinstimmendem Urteil von Experten am 4. März in Ohio und Texas klar gewinnen, um weiter Chancen auf die Nominierung zu haben. Vor diesem Hintergrund galt die Fernsehdebatte - die insgesamt 20. im demokratischen Vorwahlkampf - für sie als besonders wichtig. Experten sahen in der Diskussion aber keinen Wendepunkt zu ihren Gunsten.

Nach jüngsten Umfragen kurz vor der Debatte lag Obama in Texas knapp in Führung. In Ohio hat sich Clintons Vorsprung auf etwa zehn Prozent verringert.

Die New Yorker Senatorin (60) erklärte in der TV-Debatte, dass sie weiter für eine Nominierung kämpfen werde. Wie bereits zuvor verwies sie vor allem auf ihre langjährige Erfahrung insbesondere auch auf außenpolitischem Gebiet. Ausdrücklich distanzierte sich Clinton von einem am Wochenende verbreiteten Foto, das Obama in traditioneller muslimischer Kleidung mit Turban zeigt. Ein US-Internetportal hatte das Bild mit dem Hinweis verbreitet, es sei von Mitarbeitern Clintons in Umlauf gebracht worden.

Obama sorgte für einen versöhnlichen Schlusspunkt, indem er seiner Rivalin bescheinigte, dass sie des Präsidentenamtes "würdig" sei. In jedem Fall wäre sie für die Aufgabe besser geeignet als der voraussichtliche republikanische Spitzenkandidat John McCain, sagte der 46-Jährige. Er glaube aber, dass er der bessere Präsident als Clinton wäre, "weil ich das Land auf eine einzigartige Weise zusammenbringe würde".

Quelle: ntv.de

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