Politik

Schwarz-Gelb nicht sicher "Da ist Bewegung drin"

Die Kanzlerin und ihr künftiger Außenminister?

Die Kanzlerin und ihr künftiger Außenminister?

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Mannheimer Wahlforscher Rüdiger Schmitt-Beck hält das Rennen vor der Bundestagswahl noch für offen. "Augenblicklich erwecken die Umfragen der Eindruck, dass es für eine schwarz-gelbe Koalition und damit für ein traditionelles Regierungsbündnis reicht", sagte der Politologe der Deutschen Presse-Agentur. "Sicher bin ich da nicht. Da ist noch Bewegung drin."

Nach jüngsten Umfragen käme die Union auf 35 oder 36 Prozent, die SPD auf 23 Prozent. Mit der FDP hätte die Union demnach eine Mehrheit. Schmitt-Beck ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung.

Der Politikwissenschaftler geht nicht von einem hart umkämpften Endspurt aus. "Es wird auf jeden Fall ein schaumgebremster Wahlkampf werden", sagte Schmitt-Beck. "2005 hatten wir einen polarisierten Lager-Wahlkampf, der für Mobilisierung gesorgt hat insbesondere bei der SPD. Jetzt haben wir eine Situation, in der beide Parteien bis zur Wahl noch gemeinsam regieren müssen. Eine Angriffsstrategie verbietet sich." Außerdem seien die Spitzenkandidaten der großen Parteien, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frank-Walter Steinmeier (SPD), "nicht unbedingt geeignet zu polarisieren".

Wähler und Parteien stehen nach Ansicht von Schmidt-Beck vor einer der bisher größten Herausforderungen. "Die Alternativen sind für die Wähler nicht richtig klar." Wenn die Mehrheitssituation sich in Umfragen wieder ändere, werde es schwierig für die Wähler zu überlegen, welcher Partei sie ihre Stimme geben müssten, um ein bestimmtes Regierungsbündnis zu bekommen.

Der Wissenschaftler leitet die nach seinen Angaben größte Wahl-Studie, die es bisher in Deutschland gegeben hat. Sie soll bei den drei kommenden Bundestagswahlen untersuchen, wie sich die Wähler angesichts der Veränderung des Parteiensystems und der Auflösung traditioneller Bindungen verhalten.

Quelle: ntv.de, dpa

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