Weniger Geld für Arbeitgeber Dämpfer für Ein-Euro-Jobs
18.04.2011, 08:28 UhrEin-Euro-Jobber bekommen in der Regel einen Euro Aufwandsentschädigung pro Stunde. 500 Euro im Monat bekommt dagegen das Unternehmen, das sie beschäftigt. Damit soll nun Schluss sein.

Auch in Kindergärten werden qualifizierte Erzieherinnen als Ein-Euro-Kräfte eingesetzt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Bundesarbeitsministerium will nach Informationen der "Financial Times Deutschland" Ein-Euro-Jobs für die Betriebe unattraktiver machen. Das gehe aus dem Entwurf für ein Gesetz zur Neuausrichtung der Arbeitsmarktinstrumente hervor.
Ein-Euro-Jobs wie Parkpflege, Hausmeisterhilfe in Schulen oder Hilfe in Altenheimen waren lange ein beliebtes Einsatzgebiet für Langzeitarbeitslose. In Spitzenzeiten hatten über 300.000 Arbeitslose solche Jobs, 2010 gab die Bundesagentur für Arbeit (BA) laut Zeitung 1,7 Milliarden Euro dafür aus. Sowohl der Bundesrechnungshof als auch Handwerksverbände hatten jedoch immer wieder kritisiert, die Ein-Euro-Jobber verdrängten reguläre Jobs.
Beim Ein-Euro-Job erhalten Langzeitarbeitslose einen Stundenlohn zwischen 1 Euro und 1,50 Euro, den sie zusätzlich zu ihren Hartz-IV-Bezügen behalten können. Der Träger, der sie beschäftigt, bekommt gleichzeitig für die sozialpädagogische Betreuung eine Pauschale von maximal 500 Euro pro Monat und Arbeitslosem.
Diese Pauschale wolle Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) jetzt auf 150 Euro kürzen, schreibt die Zeitung. Zudem soll künftig vorgeschrieben sein, dass die Jobs "wettbewerbsneutral" ausgestaltet sind - dass also kein Privatunternehmen durch die staatlich bezuschusste Beschäftigung Nachteile erleidet.
"Wenn das Gesetz so kommt, lassen sich die Arbeitsgelegenheiten kaum noch sinnvoll fortsetzen", sagte Markus Keller, Experte für Arbeitsmarktfragen im Deutschen Landkreistag. Die bislang gezahlte hohe Pauschale sei berechtigt, da schwierige Personengruppe beschäftigt würden.
Quelle: ntv.de, dpa/rts