Politik

Karimow findet die Ursache Das Böse kommt von draußen

Kirgisische Soldaten patrouillieren in den Straßen von Jalal-Abad.

Kirgisische Soldaten patrouillieren in den Straßen von Jalal-Abad.

(Foto: dpa)

Nicht Rassenhass ist nach Ansicht der usbekischen Führung der Grund für die blutigen Unruhen zwischen Kirgisen und Usbeken. Die schweren Unruhen in Kirgisistan würden im Ausland angestiftet. Namen nennt der usbekische Präsident Karimow allerdings nicht.

Die schweren Unruhen in Kirgisistan wurden nach Einschätzung des autoritären usbekischen Präsidenten Islam Karimow im Ausland angestiftet. "Weder Usbeken noch Kirgisen kann daran die Schuld gegeben werden", sagte Karimow. "Das sind subversive Aktivitäten, die von außen organisiert und gelenkt werden." Namen nannte er Medienberichten zufolge aber nicht.

Der Lebensinhalt des 33 Jahre alten Usbeken Rahmatula Usmanov ist zerstört.

Der Lebensinhalt des 33 Jahre alten Usbeken Rahmatula Usmanov ist zerstört.

(Foto: dpa)

Ziel der Aufrührer sei, das Nachbarland Usbekistan in den Konflikt im Süden Kirgisistans hineinzuziehen, sagte Karimow. Es gehe nicht um Rassenhass. Bei den seit Wochen andauernden Unruhen zwischen der usbekischen Minderheit und Kirgisen sind nach Angaben der Übergangsregierung möglicherweise bis zu 2000 Menschen ums Leben gekommen.

Karimow warnte vor Rache und hastigen Schritten. "Wir werden eine gemeinsame Sprache mit dem kirgisischen Volk finden, mit dem wir seit Jahrtausenden Seite an Seite leben, um seine Probleme zu lösen", sagte der usbekische Staatschef.

Die kirgisische Übergangsregierung macht den im April gestürzten Präsidenten Kurmanbek Bakijew für die schweren Zusammenstöße in der zentralasiatischen früheren Sowjetrepublik verantwortlich. Deshalb sind bislang etwa 100.000 Usbeken aus Kirgisistan in ihr benachbartes Mutterland geflohen. Insgesamt sind schätzungsweise 400.000 Menschen vertrieben worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die Zahl der von der Krise Betroffenen inzwischen auf bis zu eine Million.

Angesichts der Flüchtlingskatastrophe hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Geberländer zu Spenden in Höhe von 71 Millionen Dollar (57 Millionen Euro) für Kirgisistan aufgerufen. Diesen Bedarf habe das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) ermittelt, sagte Ban in New York. Ein weiterer Spenden-Appell für das Nachbarland Usbekistan werde Anfang der Woche gestartet.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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