Mission "im europäischen Interesse" De Maizière reist nach Mali
17.03.2013, 22:39 Uhr
De Maizière bei einem Abstecher nach Dakar.
(Foto: dpa)
Die rund 80 Bundeswehrsoldaten, die zur Unterstützung des Einsatzes gegen malische Islamisten in Afrika stationiert sind, bekommen Besuch vom Verteidigungsminister. De Maizière äußert sich auf dieser Reise auch zur Perspektive der Mission: Für einen Erfolg sei viel Geduld notwendig.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière ist zu einem Besuch in dem westafrikanischen Krisenland Mali eingetroffen. In der Hauptstadt Bamako steht zunächst ein Gespräch mit Übergangspräsident Dioncounda Traoré auf dem Programm. Am Nachmittag will de Maizière in die Stadt Koulikoro weiterreisen, wo sich die Bundeswehr ab dem nächsten Monat an einer EU-Ausbildungsmission für Malis Streitkräfte beteiligt. Insgesamt stellt Deutschland für den Einsatz bis zu 330 Soldaten zur Verfügung.
Die Kleinstadt Koulikoro liegt außerhalb der gegenwärtigen Kampfgebiete, etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt. Die Bundeswehr soll vor allem bei der Ausbildung von Pionieren für die malische Armee helfen. Außerdem baut sie in Koulikoro ein Feldlazarett auf.
In Mali kämpfen französische Truppen seit Beginn des Jahres mit Unterstützung afrikanischer Einheiten gegen islamistische Rebellen. Die Bundeswehr leistet mit vier Flugzeugen bereits logistische Unterstützung. Dazu sind im Nachbarland Senegal derzeit etwa 90 deutsche Soldaten stationiert. An der Ausbildungsmission will sich die Bundeswehr mit etwa 80 Soldaten beteiligen.
Bei einem Zwischenstopp in Senegals Hauptstadt Dakar äußerte de Maizière am Sonntagabend die Einschätzung, dass die EU-Mission länger dauern wird als die bislang geplanten 15 Monate. "Ich verhehle nicht, dass ich zu Geduld mahne", sagte der CDU-Politiker. "Man kann nicht sehr komplizierte und schwierige malische Streitkräfte in zwölf bis 15 Monaten so in den Stand setzen, dass sie für die Sicherheit im eigenen Land sorgen." De Maizière hatte bereits Anfang März gesagt, der Einsatz in Mali könne länger als ein Jahr dauern.
Es liege "im europäischen Interesse, dass der Terrorismus sich in Mali nicht ausbreitet", so der Minister. Die Bundeswehr könne mit ihren zwei Transall-Flugzeugen und einem Flugzeug der Luftbetankung "ziemlich viel transportieren und sich sehr nützlich machen."
Quelle: ntv.de, dpa/AFP