Politik

Papst fordert Frieden "Dem Argwohn nicht nachgeben"

Papst Johannes Paul II. hat in seiner Weihnachtsbotschaft eindringlich für den Frieden geworben. In Anspielung auf den drohenden Irak-Krieg sagte der 82-Jährige vor Tausenden auf dem Petersplatz in Rom, es gelte "das unheilvolle Flackern eines Konflikts, der mit dem Einsatz aller vermeidbar ist, auszulöschen".

"Aus der Grotte in Bethlehem erhebt sich heute ein dringender Ruf, dass die Menschheit dem Misstrauen, dem Zweifel und dem Argwohn nicht nachgebe, auch wenn das tragische Phänomen des Terrorismus Unsicherheit und Angst zu verbreiten droht", sagte der Papst.

"Im Verein mit allen Menschen guten Willens sind die Gläubigen in jeder Religion aufgerufen, jedwede Form der Intoleranz und Diskriminierung zu ächten und den Frieden aufzurichten. Insbesondere im Heiligen Land, um die sinnlose Spirale blinder Gewalt zu stoppen."

In 63 Sprachen sprach der sichtlich erschöpfte Papst anschließend seinen Weihnachtsgruß und spendete den traditionellen Segen "Urbi et Orbi": der Stadt (Rom) und dem Erdkreis. Auf Deutsch sagte er: "Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschheit, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade. Sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!"

Tausende Touristen und Gläubige waren trotz regnerischem Wetters auf den Petersplatz gekommen. Wegen Restaurierungsarbeiten sprach Johannes Paul den Segen nicht wie sonst üblich von der Mittelloggia der Basilika aus, sondern direkt auf dem Petersplatz.

Nur wenige Stunden zuvor hatte Johannes Paul II. die traditionelle Mitternachtsmette im Petersdom gefeiert. Die Messe, an der mehrere Tausend Gläubige teilnahmen, fand aus Furcht vor Anschlägen unter strengen Sicherheitsmaßnahmen statt.

Der Papst sagte in seiner Predigt, Weihnachten sei "ein Zeichen des Friedens für alle, die unter irgendeiner Form von Konflikten leiden". Auf die politisch angespannte Weltlage und den drohenden Krieg im Irak ging der Papst auch hier nicht ausdrücklich ein. Die Messe wurde von fast 50 Fernsehsendern weltweit übertragen.

Quelle: ntv.de

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