Politik

Der Senkrechtstarter Der neue Parteivorsitzende - Guido Westerwelle

Mit Gudio Westerwelle bekommt die FDP den jüngsten Parteivorsitzenden der Nachkriegsgeschichte und zugleich einen, der der zerstrittenen Partei zeigen will, wo es mit ihm langgeht. Kurz vor seiner Wahl auf dem Bundesparteitag schrieb es Westerwelle allen innerparteilichen Kontrahenten denn auch ins Stammbuch: "Auseinandersetzungen müssen innerhalb der Partei, aber nicht über die Medien ausgetragen werden".

Und für diejenigen, denen das noch nicht klar genug war, sagte Westerwelle auf dem Landesparteitag der brandenburgischen FDP in Cottbus auch noch: " Ich lasse mir nicht auf der Nase herumtanzen."

Dass das keine leeren Worte sind, hat der promovierte Anwalt Westerwelle seiner FDP oft genug bewiesen. 1980 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Jungen Liberalen. Da war er gerade in die Partei eingetreten und fand, dass die Liberalen dringend einer eigenen Jugendorganisation bedürfen, deren Bundesvorsitzender er dann von 1983 bis 1988 war.

Westerwelle, der 1961 in Bad Honnef geboren wurde, studierte in Bonn Rechtwissenschaften. 1987 legte er in Köln sein erstes juristisches Staatsexamen ab, absolvierte anschließend sein Referandariat in Bonn, um schließlich 1991 sein zweites Staatsexamen in Düsseldorf zu bestehen. Seitdem arbeitet er als selbständiger Rechtsanwalt in Bonn. Parrallel zum Kanzleialltag promovierte er 1994 an der Fernuniversität Hagen.

Seit 1988 ist Westerwelle Mitglied des Bundesvorstandes der Liberalen. Im Dezember 1994 wurde er Generalsekretär und löste Werner Hoyer ab, der nur ein Jahr amtierte. 1996 zog Westerwelle in den Bundestag ein, wo er mit dem Landesverband Nordrhein-Westfalen eine der stärksten Regionalgruppen der Liberalen hinter sich hat.

Westerwelle steht für eine deutliche Verjüngung der liberalen Spitze, die er dem bisherigen Parteivorsitzenden Wolfgang Gerhardt nach den zahlreichen Wahlschlappen der vergangenen Jahre abrang. Liberale Ideen jung und werbewirksam zu verkaufen, scheut sich Westerwelle nicht. Sein Besuch im Big-Brother-Container war umstritten, öffentlichkeitswirksam aber war er allemal.

Dabei ist der neue Parteivorsitzende ein theoretischer Pragmatiker, er war Vorsitzender der Programmkomission, die die Wiesbadener Grundsätze, das neue Grundsatzprogramm der FDP erarbeitet hat. Die Liberalen für alle Bevölkerungsschichten zu öffnen, ist sein Ziel und natürlich wieder Wahlen zu gewinnen.

Quelle: ntv.de

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