Politik

Haftbefehle und Festnahmen Deutsche unter Verdacht

Zwei Deutsche sind in Pakistan wegen angeblicher Verbindungen zum afghanischen Taliban-Regime oder zum Terrornetz El Kaeda von Osama bin Laden festgenommen worden. Das hat das Auswärtige Amt in Berlin am Freitagabend bestätigt.

Die "Berliner Zeitung" meldet, die pakistanischen Behörden hätten die beiden Deutschen zusammen mit einem Australier in der Grenzstadt Quetta aufgegriffen. Die drei wollten nach Beginn der US-Luftangriffe von Afghanistan nach Pakistan einreisen. Sie hätten sich zuvor in der Taliban-Hochburg Kandahar aufgehalten. Das Bundeskriminalamt sei über die Verhaftung informiert worden.

Dritter Haftbefehl in Deutschland ausgestellt

In Deutschland hat unterdessen Generalbundesanwalt Kay Nehm Haftbefehl gegen einen dritten Tatverdächtigen erlassen, der im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA gesucht wird. Es handele sich um den 24 Jahre alten Marokkaner Zakariya Essabar. Es bestehe der dringende Verdacht, dass Essabar zusammen mit der "Hamburger Gruppe" - den drei bereits identifizierten Selbstmordattentätern und zwei weiteren per Haftbefehl gesuchten mutmaßlichen Terroristen - die Anschläge mitgeplant und vorbereitet habe.

Nehms Angaben zufolge lautet der Haftbefehl auf dringenden Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, mehrfachen Mord und anderen schweren Straftaten.

Essabar soll engen Kontakt zu den drei bisher identifizierten Selbstmordattentätern Mohammed Atta, Marwan Alshehhi und Ziad Jarrah gehabt haben. Sein Versuch, am 15. Februar diesen Jahres zu den späteren Attentätern Atta und Alshehhi nach Florida zu reisen, sei am verweigerten Einreisevisum gescheitert.

Essabar sei zuletzt im August in Hamburg gesehen worden. Nach den Ermittlungen war er vom 1. September 1999 bis zum 20. September 2000 - zeitgleich mit Atta und Binalshibh - in einer Wohnung in der Marienstraße 54 in Hamburg gemeldet. Von Oktober an habe er in Hamburg mehrere Scheinadressen angegeben. Auch Geldüberweisungen deuteten auf eine Verbindung mit den bereits identifizierten Terroristen hin.

Seit Wochen gesucht werden der 29 Jahre alte jemenitische Staatsangehörige Ramzi Omar (alias Binalshibh) und der 26-jährige Deutsche marokkanischer Herkunft Said Bahaji. Auch sie sollen in Verbindung mit den Attentätern gewesen und spätestens seit 1999 in die Vorbereitungen einbezogen gewesen sein. Wo sich die Gesuchten aufhalten, ist nach Angaben der Bundesanwaltschaft unbekannt.

Quelle: ntv.de

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