10.000 Schuss von der Bundeswehr Deutschland liefert Israel wohl Panzermunition
16.01.2024, 19:39 Uhr Artikel anhören
Israel hat in Deutschland wegen Munition für seine Panzer angefragt.
(Foto: REUTERS)
Zu Beginn des Krieges fragt Israel in Deutschland nach Schiffsmunition - nimmt davon dann aber wieder Abstand. Nun hat das Land um Geschosse für Panzer gebeten. Berlin ist zur Lieferung bereit und klärt letzte Details.
Die Bundesregierung prüft "Spiegel"-Informationen zufolge, Israel mit der Lieferung von Panzermunition beim Kampf gegen die radikalislamische Hamas-Miliz zu unterstützen. Die beteiligten Ressorts hätten sich bereits grundsätzlich darauf geeinigt, eine entsprechende Bitte der israelischen Regierung zu erfüllen, hieß es. Nach dieser Einigung werde an der Umsetzung gearbeitet. Da die Industrie die gewünschte Präzisionsmunition nicht sofort liefern könne, werde erwogen, dass die Bundeswehr zunächst Munition aus ihren Beständen abgibt. So könnte Deutschland der Bitte Israels zeitnah nachkommen.
Einige Details sind nach "Spiegel"-Informationen noch unklar. Israel wolle die Lieferungen der Munition bezahlen, derzeit liefen aber noch Gespräche über die Vertragsdetails.
Das Ersuchen, rund 10.000 Schuss 120-Millimeter-Präzisionsmunition für die israelische Armee zu liefern, sei bereits im November in Berlin eingegangen, hieß es weiter. Seitdem berieten Kanzleramt, Wehrressort, Außenamt und das Wirtschaftsministerium darüber.
Offiziell wollte die Bundesregierung nicht bestätigen, dass sie Israel Munition für Panzer liefern wolle. Die israelische Botschaft reagierte auf Fragen des "Spiegel" lediglich allgemein. "Deutschland hat sich seit dem 7. Oktober unverkennbar an die Seite Israels gestellt und seine uneingeschränkte Unterstützung bekundet", sagte Botschafter Ron Prosor. "Dafür dankt Israel Deutschland unter Führung von Bundeskanzler Scholz."
Bereits im Oktober hatte Israel Deutschland um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Rande eines NATO-Treffens in Brüssel bestätigt. Später hatte das Ministerium mitgeteilt, dass Israel die Anfrage zurückgezogen habe.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP