Politik

US-Kriegspläne gegen Irak Deutschland um Hilfe gebeten

Zu den rund 50 Ländern, in denen die USA um konkrete Zusagen für einen möglichen Militärschlag gegen den Irak nachsuchen, gehört auch Deutschland. Die Bundesregierung bestätigte den Eingang eines offiziellen Ersuchens auf Unterstützung aus den USA. "Die Anfrage wird sorgfältig geprüft auf der klaren Grundlage einer deutschen Nichtbeteiligung an einer möglichen militärischen Aktion in Irak, unserer Bündnisverpflichtungen, rechtlicher Möglichkeiten und Bindungen", sagte Regierungssprecher Bela Anda dazu.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die US-Regierung ihre Botschafter in 50 befreundeten Staaten angewiesen hat, Zusagen für einen potenziellen Angriff zu erbeten. US-Außenminister Colin Powell legte etwa Kanada einen Wunschkatalog für den Einsatz von kanadischen Soldaten und Waffensystemen vor. In Großbritannien ging ein Gesuch der USA ein, in dem um die Bereitstellung von Truppen des Königreichs im Falle eines Krieges gebeten wird. Auch Australien bestätigte entsprechende Gespräche über einen Angriff auf den Irak.

Diskussion um Kriegsgründe

Ungeachtet der laufenden Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Waffeninspektionen im Irak geht auch die öffentliche Diskussion darüber, wann eine Militäraktion gegen Bagdad gerechtfertigt sei, weiter. Diplomaten des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen erklärten, eine lückenhafte Auflistung des Irak zu seinen Waffenprogrammen sei noch kein Grund, das Land anzugreifen.

Um die vom Irak aufgestellte Liste des Waffenarsenals als unzureichend zu beurteilen, brauche es eine Stellungnahme der UN-Waffeninspektoren, hieß es aus den Diplomatenkreisen. Es reiche nicht aus, wenn allein die USA oder Großbritannien die Angaben Iraks bemängelten.

Irak hat zugesagt, bis zum 8. Dezember seine Waffenprogramme komplett offen zu legen. Dieser Schritt wird in der jüngsten UN-Resolution zur Abrüstung des Landes gefordert. Bagdad beharrt bislang darauf, über keine atomaren, chemischen und biologischen Waffen zu verfügen. US-Präsident George Bush drohte Bagdad mit "härtesten Konsequenzen", sollte der irakische Präsident Saddam Hussein in der Liste die Existenz von Massenvernichtungswaffen bestreiten. Saddam werde dann "seine letzte Phase mit einer Lüge begonnen haben", sagte Bush.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen