Merkel und Sarkozy in Eintracht EU-Führungsrolle bei Finanzkrise
30.05.2009, 20:18 UhrBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Nicolas Sarkozy sehen die Europäische Union in der Pflicht, stärker als bisher eine Führungsrolle bei der Bewältigung der internationalen Finanzkrise zu übernehmen.
"Der unregulierte freie Markt hat versagt", schrieben sie in einem gemeinsamen Beitrag für die "Welt am Sonntag". Nötig sei eine "verantwortungsbewusste Marktwirtschaft". Die EU solle daher noch im Juni erste Beschlüsse fassen, um "eine echte europäische Regulierung des Finanzsektors" sicherzustellen, forderten Merkel und Sarkozy vor den Europawahlen am 7. Juni und dem EU-Gipfel am 18. und 19. Juni.
Als Konsequenz aus der Finanzkrise machten sich die Kanzlerin und der französische Präsident für eine Änderung der Bilanzierungsstandards stark. "In der gegenwärtigen Finanzkrise dürfen wir nicht zulassen, dass die Fähigkeit europäischer Banken zur Kreditvergabe durch Eigenkapitalanforderungen und Bilanzierungsstandards in ungerechtfertigter Art und Weise eingeschränkt wird", erklärten sie. Eine ausreichende Kreditversorgung der Wirtschaft sei "das Gebot der Stunde". Sie wollten sich dafür einsetzen, dass beim EU-Gipfel dazu die "notwendigen Beschlüsse" gefasst würden.
Quelle: ntv.de, AFP