Politik

V-Leute im NSU-Umfeld Edathy rechnet mit mehr

Von dem NSU-Trio lebt nur noch Beate Zschäpe.

Von dem NSU-Trio lebt nur noch Beate Zschäpe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Jahrelang zieht die NSU mordend durch Deutschland und kann sich dabei auf ein Netz von Helfershelfern stützen. Auch einige V-Leute agieren im Umfeld der rechtsextremen Terrororganisation - und der NSU-Ausschussvorsitzende Edathy erwartet, dass noch einige Namen hinzukommen könnten.

Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag, Sebastian Edathy (SPD), hat Zweifel daran geäußert, dass die bislang vorliegenden Listen der V-Leute im Umfeld der rechtsextremen Terrororganisation vollständig sind. "Ich bin mir nicht sicher, ob die jüngste Liste mit Namen von Helfern, Helfershelfern und Kontaktpersonen im Zusammenhang mit dem NSU, die wir vom Bundeskriminalamt bekommen haben, nicht schon überholt ist und es noch mehr Namen gibt", sagte Edathy der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er wolle "bis nach der Osterpause" wissen, welches der aktuelle Stand sei.

Der Ausschussvorsitzende erwartet nach eigenen Angaben noch weitere Erkenntnisse über V-Leute im Umfeld des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU): "Ich bin ziemlich sicher, dass wir noch nicht von allen V-Leuten im Umfeld des NSU-Trios wissen, dass sie V-Leute waren." Auch auf der Liste, die dem Ausschuss jetzt vorliege, seien gegenüber früher einige Personen hinzugekommen, "bei denen noch geprüft werden muss, ob sie nicht Täterwissen hatten oder ob sie V-Leute waren", sagte Edathy der "FAS".

Kurz vor Ostern waren Berichte aufgetaucht, wonach ein früherer V-Mann des Verfassungsschutzes möglicherweise Autos für Straftaten der NSU angemietet haben könnte. Der Mann mit dem Decknamen "Primus" bestreitet dies allerdings.

Die Bundesanwaltschaft legt dem NSU die Ermordung von acht türkischen und einem griechischen Einwanderer sowie den Mord an einer deutschen Polizistin zur Last. Die Taten ereigneten sich zwischen 2000 und 2007. Außerdem soll die Neonazi-Zelle 2001 und 2004 zwei Bombenanschläge in Köln verübt haben.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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