Arbeitgeber bleiben gelassen Einheizen nach Sparflamme
10.05.2002, 07:02 UhrDie IG Metall hat ihre Streikaktionen in der baden-Württembergischen Metall- und Elektroindustrie fortgesetzt, am Freitag allerdings auf Sparflamme.Wegen des langen Wochenendes waren nur 3.500 Beschäftigte in elf Betrieben aufgerufen, nicht zur Arbeit zu erscheinen. Betroffen war auch König Metall in Gaggenau (Kreis Rastatt), dem Betrieb des Südwestmetall-Vorsitzenden Otmar Zwiebelhofer.
Auch nach einer Woche Streik weichen die Metall-Arbeitgeber nicht von ihrer Position ab. "Ob die IG Metall mit Streiks weiter Druck macht oder nicht - wir legen kein anderes Angebot vor", sagte Zwiebelhofer. Trotz des Arbeitskampfes herrsche bei den Arbeitgebern noch eine relative Gelassenheit. Sollten die Streiks aber länger als 14 Tage dauern, würde dass das Klima kaputt machen, sagte Zwiebelhofer.
IG-Metall-Bezirksleiter Berthold Huber sagte der "Stuttgarter Zeitung", die Gewerkschaft habe Grobplanungen für einen Streik für die nächsten drei Wochen. Eine Schlichtung lehnte der Bezirksleiter erneut ab.
Streiks werden ausgeweitet
Ab Montag will die Gewerkschaft ihre Streiks ausweiten. Dann ist auch der Tarifbezirk Berlin-Brandenburg betroffen. Hier streikt die Branche zum ersten Mal seit Kriegsende. Insgesamt sind mehr als 10.000 Beschäftigte in 25 Betrieben sind aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Damit soll IG Metall-Chef Klaus Zwickel zufolge der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, um möglichst bald ein akzeptables Ergebnis zu erzielen. Auch unterstreiche die Gewerkschaft damit ihre Forderung nach einheitlichen Arbeits- und Einkommensbedingungen im Osten und Westen Deutschlands.
Die Arbeitgeber boten bislang 3,3 Prozent mehr Geld für 13 Monate sowie eine Einmalzahlung von 190 Euro für März und April. Die IG Metall fordert im Gesamtvolumen 6,5 Prozent.
Quelle: ntv.de