Politik

Bundeswehr im Ausland Einsätze teurer als gedacht

Die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben im vergangenen Jahr deutlich mehr gekostet als geplant. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums bestätigte am Samstag einen Bericht der "Wirtschaftswoche", nach dem 2006 die Kosten mit 894 Millionen Euro 13 Prozent über dem Etatansatz lagen. Vor allem der Afghanistan-Einsatz sei deutlich teurer gewesen, berichtete das Magazin: Statt kalkulierter 418 Millionen Euro seien 500 Millionen angefallen, nach 377 Millionen im Vorjahr. Dies habe das Finanzministerium dem Haushaltsausschuss des Bundestags mitgeteilt. Der Grund seien zusätzliche Ausgaben für Flüge, Instandhaltung und Treibstoff sowie die "veränderte Sicherheitslage in Afghanistan", schreibt das Ministerium dem Bericht zufolge.

Der FDP-Haushaltsexperte Jürgen Koppelin sagte für das laufende Jahr weitere Kostensteigerungen voraus. Die Bundeswehr hat ihren Einsatz in Afghanistan durch die Entsendung von sechs Aufklärungstornados und entsprechendem Personal erweitert. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auch eine Verlängerung des Marineeinsatzes vor der libanesischen Küste nicht ausgeschlossen. In der kommenden Woche soll der Bundestag über die Verlängerung des Einsatzes im Sudan entscheiden. Das Verteidigungsministerium beklagt seit Jahren eine ungenügende Finanzausstattung für die steigenden Aufgaben der Bundeswehr. Die Regierung will in den nächsten Wochen den Etat für das Jahr 2008 aufstellen.

Quelle: ntv.de

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