Politik

Einladung aus Pjöngjang El Baradei reist nach Nordkorea

Eine Woche nach dem Durchbruch bei den Atomgesprächen mit Nordkorea hat das Land den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Mohamed el Baradei, zu Gesprächen eingeladen. El Baradei teilte am Freitag nach einem Gespräch mit dem neuen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Wien mit, er werde in Kürze nach Nordkorea reisen. Dort wolle er über die Umsetzung des vor kurzem erzielten Abkommens bei den Sechs-Länder-Verhandlungen in Peking sprechen.

Nordkorea hatte in der vergangenen Woche eine schrittweise Beendigung seines Atomprogramms im Gegenzug für eine umfangreiche Energie- und Wirtschaftshilfe zugesagt. Nach südkoreanischer Einschätzung ist Nordkorea fest entschlossen, die Plutoniumproduktion für sein Atomwaffenprogramm wie vereinbart einzustellen. "Ich denke, sie haben eine Entscheidung getroffen, zumindest alle bestehenden Nuklearprogrammen und selbst Anlagen aufzugeben", sagte der südkoreanische Chefunterhändler Chun Yung Woo am Freitag in Seoul.

Chun machte jedoch deutlich, dass die Einigung bei der jüngsten Runde der Sechser-Gespräche (Süd- und Nordkorea, USA, China, Japan, Russland) in Peking vom 8. bis 13. Februar erst der Anfang sei. "Wir haben eine lange Reise vor uns, bevor alle Atomwaffen komplett beseitigt und die Nuklearprogramme (Nordkoreas) eingestellt sind." Die Vereinbarungen über erste Schritte sehen vor, dass Nordkorea binnen 60 Tagen sein Atomkraftwerk in Yongbyon zur Herstellung von waffentauglichem Plutonium herunterfährt und versiegelt.

IAEO-Chef El Baradei bezeichnete in Wien die Einladung Nordkoreas an ihn als einen "Schritt in die richtige Richtung" - auf eine Ent-Nuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Bei seinem Besuch in Pjöngjang werde es vor allem darum gehen, den Betrieb der Atomanlagen zu stoppen. Besonders wichtig sei auch, dass Nordkorea wieder ein vollwertiges Mitglied der IAEO wird. Nordkorea hatte die Zusammenarbeit mit der Wiener Atombehörde im Jahre 2003 ausgesetzt und deren Inspekteure des Landes verwiesen.

Quelle: ntv.de

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