Akademiker: Länger arbeiten Engelen-Kefer dementiert
12.12.2002, 11:05 UhrDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat Meldungen widersprochen, für bestimmte Berufsgruppen das Renteneintrittsalter zu erhöhen. In einem Gespräch mit n-tv.de stellte DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer klar, dass jede Diskussion um eine pauschale Heraufsetzung des Renteneintrittsalters daneben gehen muss. Ein Konsens in dieser Frage werde es mit den Gewerkschaften nicht geben können.
Engelen-Kefer mahnte mit Blick auf die Rürup-Kommission eine "Rentengerechtigkeit" an. Auf n-tv.de verwies sie auf gravierende Unterschiede bei den Versicherungsjahren. So werde beispielsweise ein Maurer, der mit 15 Jahren angefangen hat zu arbeiten, womöglich mit 55 Jahren in Arbeitslosigkeit oder Vorruhestand geschickt. In diesem Fall habe der Betroffene bereits 40 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt. Bis zum Erreichen des Rentenalters müsse dieser Maurer aber mit erheblichen Abstrichen bei der ihm zustehenden Rente rechnen. Ganz anders bei einem Akademiker, der aufgrund seiner längeren Ausbildung erst viel später in die Rentenkasse einzahle. Der Akademiker habe zudem eine größere Chancen, bis zum Erreichen des Rentenalters in Lohn und Arbeit zu stehen, als der Maurer. In dem Gespräch verwies Engelen-Kefer jedoch ausdrücklich darauf, dass sie ihre Denkanstöße auf keine bestimmte Berufsgruppe beziehe.
An diesem Freitag kommt in Berlin erstmals die neue, von Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) einberufene Rürup-Kommission zusammen, der auch Engelen-Kefer angehört. Die Kommission soll bis Oktober 2003 Vorschläge für Reformen der Sozialversicherung entwickeln. Unklar ist, ob und wann die Politik diese Vorschläge umsetzt. Der Leiter der Reformkommission, Bert Rürup, hatte gefordert, ab 2011 das Rentenalter schrittweise auf 67 Jahre zu erhöhen.
Quelle: ntv.de