Politik

Deutschland vermittelt Entspannung in Moskau

Im russisch-estnischen Streit um ein Kriegerdenkmal zeichnet sich leichte Entspannung ab. Anhänger der kremltreuen Jugendbewegung "Naschi" beendeten in Moskau die mehrtägige Belagerung der estnischen Botschaft. Zuvor hatte Estland erklärt, Botschafterin Marina Kaljurand fahre in den Urlaub. Die Jugendlichen hatten der Botschafterin zufolge den Zugang zu dem Gebäude kontrolliert und in der Nacht vier Fenster mit Steinen eingeworfen.

Die Entspannung kam nach Informationen der "Financial Times Deutschland" auf deutsche Vermittlung hin zustande. Demnach kam die Idee, die Situation dadurch zu deeskalieren, dass Botschafterin Kaljurand Moskau vorerst verlässt, am Mittwoch bei einem Telefonat zwischen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow auf. Steinmeier hatte sich als derzeitiger EU-Ratspräsident auf Bitten Tallinns in den Streit eingeschaltet.

Nach Angaben aus Diplomatenkreisen sagte Lawrow Steinmeier zu, die russische Regierung werde dafür sorgen, dass die Polizeikräfte die Botschaftsblockade durch kremltreue Jugendgruppen beendeten, wenn die Botschafterin Moskau verlasse. Steinmeier telefonierte nach seinem Gespräch mit Lawrow mit dem estnischen Außenminister Urmas Peat und übermittelte nach Darstellung aus Berliner Regierungskreisen den Kompromissvorschlag.

Die seit einer Woche andauernden russischen Proteste hatten sich an der Verlegung eines sowjetischen Kriegerdenkmals aus dem Zentrum der estnischen Hauptstadt Tallinn auf einen Friedhof am Stadtrand entzündet. Das Denkmal - die Bronze-Statue eines Soldaten der Roten Armee - wird von Russland als Symbol seiner enorm hohen Zahl von Toten im Kampf gegen Nazi-Deutschland verehrt.

Quelle: ntv.de

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