Die Liste der regimetreuen Iraker, die sich bereits in US-Gewahrsam befinden wird immer länger. Doch bislang und wohl auch zum Ärger der Amerikaner und Briten fehlt noch jeder Spur vom ehemaligen Machthaber Saddam Hussein und seiner Familie. Glaubt man der US-Börsenzeitung "Wall Street Journal", könnte sich dies in kurzer Zeit ändern.

Wie das Blatt unter Berufung auf einen "Dritten" berichtet, will sich Udai Hussein, Sohn des Ex-Diktators den US-Truppen ergeben. Unabhängige Berichte liegen dazu allerdings nicht vor. Wie es heißt, zögere Udai allerdings noch, weil die US-Truppen zu keinerlei Zugeständnissen bereit seien.

Weiter heißt es, Udai Hussein verberge sich in einem Bagdader Vorort und wolle vor einer Aufgabe wissen, welche gerichtlichen Anklagen auf ihn zukämen. Ferner wolle er Aufklärung darüber, wo und unter welchen Umständen er festgehalten würde. Die Gespräche mit der US-Regierung liefen über Vermittler.

Auch über das Schicksal seines Vaters war der Informant des "Wall Street Journal" im Bilde: Saddam Hussein verstecke sich in einem Vorort von Bagdad, heißt es. Er lebe, sei jedoch "in fragwürdiger geistiger Verfassung".

Udai Hussein kommandierte die gefürchteten paramilitärischen Fedajin, und ist die Nummer 3 auf der US-Zentralkommando-Liste der 55 meistgesuchten ehemaligen Regime- Mitglieder. Nummer 1 ist Saddam Hussein gefolgt von Udais Bruder Kusai. Udai hat nach Schilderung von Irakern und Menschenrechtlern ihm missliebige Menschen besonders grausam foltern lassen oder sogar selbst getötet.