Folterungen im Irak Ermittlungen gegen Briten
16.11.2009, 08:36 UhrIm Zusammenhang mit Foltervorwürfen gegen britische Soldaten im Irak veröffentlicht die Zeitung "The Independent" weitere Details.

Soldaten des 12. Königlichen Artillerie-Regiments nach ihrer Rückkehr aus Irak und Afghanistan.
(Foto: REUTERS)
Demnach sollen Armeeangehörige einen irakischen Gefangenen gezwungen haben, einen orangefarbenen Trainingsanzug anzuziehen, bevor sie ihm erzählten, dass er in dem US-Gefangenenlager Guantanamo hingerichtet werden solle. Der inzwischen 23 Jahre alte Iraker erklärte, er sei geschlagen und von männlichen und weiblichen Soldaten sexuell misshandelt worden.
Dem Bericht zufolge arbeitete er als Sicherheitsmann in der südirakischen Stadt Amara, als er 2006 nach eigenen Angaben aus unbekanntem Grund von vier Soldaten festgenommen wurde.

In Abu Ghoreib hatten US-Soldaten irakische Gefangene gefoltert.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Das Verteidigungsministerium in London leitete Ermittlungen ein, nachdem der "Independent" über 33 Misshandlungsfälle berichtet hatte. Den Soldaten wird dem Bericht zufolge vorgeworfen, irakische Zivilisten vergewaltigt, gefoltert oder auf andere Weise misshandelt zu haben. Die britischen Soldaten sollen ähnliche Methoden angewandt haben wie die US-Soldaten im berüchtigten Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad. Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 2003 und 2007. Als ein möglicher Tatort wurde das von britischen und US-Soldaten geführte Camp Bucca genannt.
Quelle: ntv.de, AFP