Politik

Überhöhte Managerbezüge Euro-Minister beklagen Exzesse

Der Chef der Eurozone und luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker will gegen überhöhte Managergehälter und ungerechtfertigte Abfindungen vorgehen. Der unverhältnismäßige Anstieg der Managerbezüge, der in einigen Ländern zu beobachten sei, sei skandalös, sagte Juncker bei einem Treffen der Finanzminister der Eurozone in Brüssel. Es gelte zu überlegen, welche Möglichkeiten es gebe, dem entgegenzuwirken. Zudem könnten hohe Abfindungszahlungen künftig besteuert werden. Es sei nicht akzeptabel, dass einige Manager das Unternehmen mit einem "Goldenen Handschlag" verließen, der in keinem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen stehe. Juncker forderte ein internationales Vorgehen, dem die EU ein Beispiel geben könnte.

Die Mitgliedsländer der Eurozone waren aufgefordert, der EU-Kommission Konzepte vorzulegen, wie gegen überhöhte Bezüge und Abfindungen von Managern vorgegangen werden könnte. Nach einem Vorschlag der SPD sollen Vorstandsgehälter und -abfindungen von den Firmen nur noch bis zu einer Höhe von einer Million Euro pro Person komplett von der Steuer abzugsfähig sein. Darüber hinaus gehende Vergütungen sollen dann noch zu 50 Prozent steuerlich geltend gemacht werden können. Eine gesetzliche Obergrenze für Managergehälter strebt die SPD nicht an. In den Niederlanden werden Abfindungen bereits mit 30 Prozent besteuert, wenn das Jahresgehalt des Betroffenen 500.000 Euro übersteigt und die Abfindung höher ausfällt als ein Jahresgehalt.

Ausgelöst worden war die Gehaltsdiskussion im vergangenen Herbst unter anderem durch Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Er soll im zurückliegenden Geschäftsjahr rund 60 Mio. Euro verdient haben. Bei Daimler sollen die Vorstandsgehälter im vergangenen Jahr um mehr als 45 Prozent gestiegen sein.

Quelle: ntv.de

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