Strategiepapier der US-Geheimdienste "Europa vor dem Niedergang"
10.12.2012, 22:37 Uhr
Obama wird 2030 zwar nicht mehr Präsident der Vereinigten Staaten sein, der wirtschaftliche Aufstieg Chinas bereitet ihm aber auch jetzt Sorgen.
(Foto: REUTERS)
Dank ihrer militärischen Stärke und technischen Überlegenheit bleiben die Vereinigten Staaten mit viel Mühe auch 2030 das mächtigste Land der Welt. Davon zeigen sich die US-Geheimdienste überzeugt. Europa, Japan und Russland prophezeien sie den Niedergang.
Die Vereinigten Staaten werden in den kommenden zwei Jahrzehnten nach Einschätzung der US-Geheimdienste trotz Abstrichen das mächtigste Land der Welt bleiben. Der Nationale Geheimdienstrat der USA rechnete in seinem Strategiebericht zwar damit, dass der Aufstieg Chinas und anderer Schwellenländer die Machtposition Washingtons bis 2030 schwächen werde. Dank ihrer militärischen Stärke, technologischen Überlegenheit und internationalen Führungsrolle dürften die Vereinigten Staaten aber weiter "Erster unter Gleichen" sein.
Der "unipolare Moment" der USA als einziger Supermacht neige sich dem Ende zu, heißt es in dem 137-seitigen Bericht. China werde die USA irgendwann zwischen 2020 und 2030 als größte Volkswirtschaft der Welt überholen. Auch der Einfluss anderer Schwellenländer wie Mexiko, Südafrika und Indonesien dürfte angesichts ihres größeren wirtschaftlichen Gewichts wachsen, während sich Europa, Japan und Russland auf einen Niedergang einstellen müssten.
Künftiges Konfliktpotenzial erwartet der erste Strategiebericht der US-Geheimdienste seit vier Jahren vor allem durch die wachsende Erdbevölkerung. Auf dem Planeten werden den Schätzungen zufolge im Jahr 2030 etwa 8,3 Milliarden Menschen leben. Der weltweite Bedarf an Trinkwasser werde um 35 Prozent, der Bedarf an Nahrungsmitteln um 40 Prozent und die Nachfrage nach Energie um 50 Prozent steigen. Der Nationale Geheimdienstrat warnt auch vor den Folgen des Klimawandels für die globale Sicherheit.
Quelle: ntv.de, AFP