Politik

Durch Zahlung von Lösegeldern Europas Regierungen stützen Al-Kaida

125 Millionen Dollar an europäischen Lösegeldern sollen seit 2008 in die Kriegskasse von Al-Kaida geflossen sein.

125 Millionen Dollar an europäischen Lösegeldern sollen seit 2008 in die Kriegskasse von Al-Kaida geflossen sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Europäische Regierungen stützen laut einem Bericht der "New York Times" indirekt das Terrornetzwerk Al-Kaida, indem sie in Entführungsfällen Lösegelder in Millionenhöhe zahlen. Eigene Recherchen hätten ergeben, dass die Terrorgruppe seit 2008 Lösegeld in Höhe von insgesamt mindestens 125 Millionen Dollar (rund 94 Millionen Euro) eingenommen habe, berichtet das Blatt. Allein im vergangenen Jahr hätten sich die Zahlungen auf 66 Millionen Dollar belaufen. Das US-Finanzministerium habe die Zahlungen seit 2008 sogar auf 165 Millionen Dollar beziffert. Somit hätten sich europäische Regierungen "unbeabsichtigterweise zu einem Bürgen der Al-Kaida gemacht", schrieb das Blatt in einer Analyse.

Das Geld sei indirekt und über Mittelsmänner geflossen. Es sei mitunter als Entwicklungshilfe deklariert worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ehemalige Geiseln, Unterhändler, Diplomaten sowie Vertreter europäischer Regierungen. Unter anderem wurde eine angebliche Zahlung von fünf Millionen Dollar aus Deutschland erwähnt, mit der angeblich 2003 mehr als 32 in Mali festgehaltene Europäer freigekauft worden seien. Europäische Regierungen einschließlich Deutschland dementierten dem Bericht zufolge, dass sie Lösegeld gezahlt haben.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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