Politik

Weiter Bangen um Geiseln Ex-Geisel will Familie helfen

Die Bemühungen um die Freilassung der beiden deutschen Entführungsopfer im Irak laufen weiter auf Hochtouren. Der Krisenstab sei rund um die Uhr im Einsatz, um die beiden Deutschen unversehrt zu ihren Familien zurückbringen zu können, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin. Zum Schutz der Geiseln würden keine Angaben zu den Details der Bemühungen um eine Freilassung gemacht. Die ehemalige Irak-Geisel Thomas Nitzschke bot den Angehörigen der nun entführten Deutschen seine Hilfe an. "Vielleicht kann man ihnen Mut machen", sagt der 29-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Leipzig.

Es soll sich um eine mit einem Iraker verheiratete 60 Jahre alte Deutsche und ihren 20-jährigen Sohn handeln, der als Techniker im irakischen Außenministerium beschäftigt ist. Die beiden werden seit einer Woche vermisst. Angeblich wurden sie aus ihrer Wohnung in Bagdad verschleppt. Die Geiselnehmer sollen gedroht haben, den Mann zu erschießen. Sie sollen dessen Schwester in Deutschland kontaktiert haben, die dann die deutschen Behörden einschaltete.

Die "Bild"-Zeitung berichtete, es gebe noch keine direkte Verbindung zu den Entführern. Die Kidnapper hätten sich bislang ein halbes Dutzend Mal bei in Deutschland lebenden Familienangehörigen ihrer Opfer gemeldet.

Nitzschke sagte, durch die eigene Entführung verfüge er über Hintergrund-Informationen, die Angehörigen möglicherweise Ängste nehmen könnten. "Ich weiß, wie es vor Ort ablaufen kann." Der Leipziger Ingenieur war mit seinem Kollegen Ren Bräunlich vor einem Jahr im Irak in Geiselhaft und kam erst nach 99 Tagen frei. "Natürlich denkt man öfter an die Zeit vor einem Jahr", sagte Nitzschke. Jede der Entführungen im Irak errege sein Mitgefühl. "Es ist völlig egal, welche Nationalität das Opfer hat." Sollte ein Kontakt mit den Angehörigen zu Stande kommen, will Nitzschke im Stillen agieren.

Quelle: ntv.de

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