Politik

Wahlauftakt im Irak Extremisten töten 13 Menschen

Der Termin der Wahl wurde immer wieder verschoben, zu unsicher war die Lage im Land. Am ersten Tag des Urnengangs im Irak greifen Extremisten Wahllokale an und töten mehrere Menschen, darunter auch Soldaten.

Es sieht aus wie Müll, aber es sind die Reste eines Anschlags in Bagdad.

Es sieht aus wie Müll, aber es sind die Reste eines Anschlags in Bagdad.

(Foto: dpa)

Schlechter Auftakt für die Wahl im Irak: Extremisten griffen mehrere Wahllokale an, in denen Mitglieder der Sicherheitskräfte ihre Stimmen abgaben. Nach Angaben der Polizei starben 13 Menschen, darunter mehrere Soldaten und ein Selbstmordattentäter. Die Wahlkommission hatte einen Sonderwahltag für Polizei und Armee angesetzt, weil diese während der Wahl am kommenden Sonntag alle gebraucht werden, um Terroranschläge zu verhindern.

In der nördlichen Stadt Mossul sprengten Extremisten das Haus eines Kandidaten in die Luft. Neun Nachbarn von Scheich Nawaf Saud wurden laut Polizei verletzt. Der Direktor der Wahlkommission der nördlichen Provinz Ninive Abdul Chalek al-Dabbagh, bemängelte, in dem Wahlbezirk Wadi Hadschr hätten Angehörige einer Polizeieinheit aus Bagdad andere Soldaten und Polizisten aufgefordert, ihre Stimme der Liste der Rechtsstaat-Allianz von Ministerpräsident Nuri al-Maliki zu geben.

Fahrverbot während der Wahl

Wählen mit Fingerabdruck: Ein irakischer Polizist.

Wählen mit Fingerabdruck: Ein irakischer Polizist.

(Foto: dpa)

Hunderte Mitglieder der Sicherheitskräfte beschwerten sich, weil sie ihre Namen nicht auf den Wählerlisten fanden. Sie waren offensichtlich nicht an den Orten registriert worden, an denen sie aktuell stationiert sind. Der Sprecher der Sicherheitskräfte von Bagdad, General Kassem Atta, sagte: "Ich selbst konnte meine Stimme nicht abgeben, weil mein Name nicht auf der Liste stand."

Insgesamt durften rund 950.000 Polizisten, Soldaten, Krankenhauspatienten und Gefängnisinsassen wählen. Von Freitag bis zum kommenden Montag gilt in den irakischen Städten ein Fahrverbot. Damit sollen weitere Terroranschläge verhindert werden.

Attentäter in Militäruniform

Neben einem Bagdader Wahllokal im Stadtteil Bab al-Moasam sprengte sich ein Selbstmordattentäter in Militäruniform mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft. Er riss sieben Menschen mit in den Tod. Fünf Menschen starben, als eine Granate neben einer als Wahllokal genutzten Schule im Stadtteil Al-Hurrija einschlug.

Insgesamt sind rund 18,9 Millionen Iraker wahlberechtigt. 6172 Kandidaten, die sich zu zwölf Wahlbündnissen zusammengeschlossen haben, bewerben sich um 325 Abgeordnetenmandate.

Quelle: ntv.de, dpa

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