Politik

Hormonskandal bei Schweinen Festnahme in Belgien

In Belgien hat es im Zusammenhang mit dem Skandal um hormonverseuchtes Schweinefleisch eine erste Festnahme gegeben. Nach belgischen Justizangaben wurde einer der Eigentümer der Firma Bioland verhaftet. Er soll verseuchtes Futter an niederländische Schweinezüchter verkauft haben. Die Lieferungen waren demnach mit dem verbotenen Wachstumshormon MPA angereichert. Der Betrieb war im Mai Pleite gegangen.

Außerdem wurde bekannt, dass die belgische Firma Bioland keine Zulassung für die Herstellung von Tierfutter hatte. Nach belgischen Presseberichten war das Unternehmen dagegen zur Verwertung von Lebensmittelabfällen berechtigt.

Das Verbrauchermininsterium hatte am Freitag bekannt gegeben, dass seit Mai knapp 7.000 mit dem Hormon MPA (Medroxy-Progesteron-Azetet) belastete Schlachtschweine aus den Niederlanden nach Deutschland verkauft wurden. 5.686 Tiere seien nach Nordrhein-Westfalen, 1064 nach Niedersachsen und 230 nach Rheinland-Pfalz geliefert worden.

Die Tiere stammen aus einem Betrieb in den Niederlanden, in dem Hormon belastetes Futtermittel verfüttert worden war. Das Landwirtschaftsministerium in Den Haag lässt 42 verdächtige Schweinemästereien überwachen.

Nach Angaben der nordrhein-westfälischen Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) besteht keine akute Gesundheitsgefahr. Genaue Laborergebnisse stehen aber noch aus. Man versuche, die Lieferketten nachzuvollziehen und das Fleisch aus dem Verkauf zu nehmen. Höhn spach in der ARD von einem "handfesten Skandal, auf gut Deutsch gesagt eine Sauerei ".

Experten gehen davon aus, dass das Fleisch bereits verzehrt ist. Zudem sei kaum nachzuvollziehen, wohin das Fleisch gelangt sei. Bei dem Wachstumshormon handelt es sich um das weibliche Geschlechtshormon Progesteron, das in der Tiermast verboten ist und nach Ansicht von EU-Experten möglicherweise Krebs verursachen kann.

Quelle: ntv.de

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